Anzeige
Politikwissenschaftler sieht Deutschland in der Pflicht

"Existenzielles Sicherheitsproblem": Experte warnt vor möglicher Trump-Entscheidung

  • Veröffentlicht: 11.11.2024
  • 14:33 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Die Vorhaben des künftigen US-Präsidenten Trump in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der USA könnten Expert:innen zufolge für Deutschland gefährlich sein. (Archivbild)
Die Vorhaben des künftigen US-Präsidenten Trump in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der USA könnten Expert:innen zufolge für Deutschland gefährlich sein. (Archivbild)© REUTERS

Nach seinem Wahlsieg könnte Donald Trump Beobachtern zufolge einen Keil zwischen Europa, NATO und die USA treiben. Besonders ein möglicher Schritt kann einem Experten zufolge gefährlich werden.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump hatte vor seiner Wahl mehrmals angedeutet, die USA könnten gegebenenfalls aus der NATO austreten.

  • Sicherheitsexperte Nico Lange sieht darin eine große Gefahr.

  • Seine Forderung: Deutschland müsse jetzt schon Maßnahmen zu ihrer eigenen Sicherheit ergreifen.

Sicherheitsexperte Nico Lange hat im Falle eines möglichen NATO-Austritts der USA unter Donald Trump vor schwerwiegenden Folgen gewarnt. "Wenn die USA Überlegungen anstellen, aus der NATO auszusteigen, wird das für uns zu einem existenziellen Sicherheitsproblem", sagte der Experte am Sonntag (10. November) gegenüber :newstime. "Wir brauchen die transatlantische Zusammenarbeit für unsere eigene Sicherheit", stellte der Politikwissenschaftler klar.

Lange rief vor diesem Hintergrund dazu auf, mehr Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Deutschland könne sich nicht darauf verlassen, "dass die Amerikaner für unsere Sicherheit sorgen". "Wir müssen selbst mehr machen, damit die Amerikaner weiterhin bereit sind, mit uns zusammen zu arbeiten", forderte er.

Olaf Scholz

Olaf Scholz hat mit Donald Trump telefoniert: Darum ging es im Gespräch

Anzeige
Anzeige

Mehr Verteidigungsausgaben

Konkret führte Lange mehr Ausgaben für die Verteidigung als notwendige Maßnahme an. "Wenn wir das machen, dann werden wir auch mit Trump ein vernünftiges Verhältnis gestalten können", sagte er.

Die "gängigste Art und Weise" sei dabei etwa die Investition von 70 bis 80 Milliarden Euro jährlich in den deutschen Verteidigungsetat. "Reden kann jeder. Aber das wirklich mit den Zahlen zu unterlegen und das ernst zu meinen, darauf kommt es jetzt an", unterstrich Lange.

Anzeige
Anzeige

Neues Ukraine-Paket?

Mit Blick auf ein mögliches Ende der Ukraine-Unterstützung unter Trump erklärte der Sicherheitsexperte, dass diesbezüglich Überzeugungsarbeit geleistet werden müsse. "Was müssen wir tun, um die Lasten fair zu teilen und um die Amerikaner davon zu überzeugen, dass es gut ist, mit uns zusammen an diesem Sicherheitsproblem zu arbeiten? Das ist jetzt die ganz entscheidende Frage", betonte er im Interview.

Europa müsse deshalb bereits jetzt Initiative ergreifen. Konkret stellte Lange ein neues Paket zur Unterstützung der Ukraine in den Raum.

Im Video: Wie sieht Trumps Ukraine-Plan aus?

Alle :newstime-Sendungen finden Sie jederzeit kostenlos auf Joyn
:newstime vom 21. November 2024 | 19:45
Episode

:newstime vom 21. November 2024 | 19:45

  • 25:39 Min
  • Ab 12