US-Präsident platzt der Kragen
Falschmeldungen über Hurrikan im Umlauf - Biden an Trump: "Hast du kein Leben, Mann?"
- Aktualisiert: 11.10.2024
- 12:28 Uhr
- Franziska Hursach
Zahlreiche Falschmeldungen erschweren die Hilfsmaßnahmen nach dem Hurrikan, kritisiert die US-Regierung. In einer Pressekonferenz verliert Präsident Biden die Geduld und wendet sich direkt an Donald Trump.
Das Wichtigste in Kürze
Nach dem Hurrikan "Milton" warnt die US-Regierung vor gezielten Falschinformationen.
Präsident Biden und Kamala Harris werfen Donald Trump vor, die Hilfsmaßnahmen nach dem Hurrikan absichtlich durch Falschmeldungen zu sabotieren.
In einer Pressekonferenz reagierte Biden sarkastisch auf die Frage, ob er nach Hurrikan "Milton" mit Trump in Kontakt stehe.
Nachdem Hurrikan "Milton" über den US-Bundesstaat Florida hinweggezogen ist, sind die Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten im vollen Gange. Zugleich warnt die US-Regierung vor kursierenden Falschmeldungen, die die Hilfe behindern.
Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas äußerte sich besorgt über "absichtlich verbreitete Falschinformationen", die reale Auswirkungen auf Überlebende hätten. So kursiere etwa die Behauptung, "dass Bundesbedienstete, die den Menschen helfen sollen, ihnen ihr Land wegnehmen werden", sagte er. "Wir haben gesehen, dass die Menschen zurückhaltend sind und zögern, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, (…) weil sie Angst haben."
Drohungen gegen US-Beamte
Mayorkas berichtete auch von Drohungen gegen Beamte der Katastrophenschutzbehörde Fema. "Wir erleben, dass auf Online-Plattformen schreckliche Hassrede aller Art verbreitet wird", sagte Mayorkas.
Im Video: "Sie kontrollieren den Hurrikan!" - Trump-Vertrauter attackiert Harris und Biden
Auch US-Präsident Joe Biden äußerte seine Besorgnis. Menschen, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um anderen zu helfen, würden mit Todesdrohungen konfrontiert.
Auf einer Pressekonferenz reagierte Biden mit Sarkasmus auf die Frage, ob er nach dem Hurrikan "Milton" in Kontakt mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump stehe - vor allem angesichts der zahlreichen Falschmeldungen, die kursierten.
Biden: "Menschenleben stehen auf dem Spiel"
"Machen Sie Witze?", sagte er zu dem fragenden Journalisten und fügte an Trump gerichtet hinzu: "Hast du kein Leben, Mann? Hilf diesen Leuten!"
Diejenigen, die solche Lügen verbreiten, untergraben das Vertrauen in die Rettungs- und Bergungsarbeiten.
US-Präsident Joe Biden
"Diese Lügen schaden auch denjenigen, die am meisten Hilfe brauchen. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel."
Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris warfen Trump in den letzten Tagen vor, die Hilfsmaßnahmen nach dem Sturm gezielt durch Falschinformationen zu sabotieren.
Der Hurrikan "Milton" traf am Mittwochabend (9. Oktober) etwa 100 Kilometer südlich von Tampa in Siesta Key auf Land, als Sturm der Stufe 3 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 km/h. In der Nacht schwächte er sich ab und zog aufs Meer. Laut Mayorkas wurden mindestens 27 Tornados durch "Milton" ausgelöst. Nur wenige Tage zuvor hatte der Sturm "Helene" im Südosten der USA schwere Verwüstungen hinterlassen. Mehr als 200 Menschen kamen dabei ums Leben.
Diese Unwetter fallen mitten in den heißen Wahlkampf. Am 5. November finden die Präsidentschaftswahlen statt, und Vizepräsidentin Kamala Harris will Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus verhindern. Ein knappes Rennen zeichnet sich ab.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa