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"Sie haben Hass, wir haben Haltung"

Gegen den Rechtsruck in Deutschland: Zehntausende bilden "Lichtermeer" in Berlin

  • Aktualisiert: 25.01.2025
  • 21:02 Uhr
  • dpa
25. Januar 2025, Berlin: Menschen halten Lichter auf der Demonstration "Lichtermeer gegen den Rechtsruck" am Brandenburger Tor hoch.
25. Januar 2025, Berlin: Menschen halten Lichter auf der Demonstration "Lichtermeer gegen den Rechtsruck" am Brandenburger Tor hoch.© Hannes P Albert/dpa

Mit Lampen und Lichterketten haben Zehntausende Menschen am Brandenburger Tor in Berlin für Demokratie demonstriert: gegen das Erstarken rechter Parteien in Europa, gegen die Politik von Trump und den Einfluss von Musk.

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Mit Lampen und Lichterketten haben am Samstag (25. Januar) Zehntausende Menschen am Brandenburger Tor in Berlin gegen einen Rechtsruck und für die Demokratie demonstriert. Das "Lichtermeer" richtete sich gegen ein Erstarken der AfD und anderer rechter Parteien in Europa, gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump und den Einfluss des Tech-Milliardärs Elon Musk. Die Polizei sprach von bis zu 35.000 Teilnehmer:innen, die Veranstalter schätzten die Menge auf 100.000 Menschen. Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Die Brandmauer der demokratischen Parteien gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD müsse halten, forderte Christoph Bautz, Gründer der Organisation Campact und einer der Initiatoren der Demonstration. Er appellierte an Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz. Wenn dieser bei Migrationsfragen eine gemeinsame Mehrheit mit der AfD suche, dann "bricht in diesem Land ein Aufstand der Anständigen los", meinte Bautz.

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Luisa Neubauer als prominente Rednerin

Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future, die ebenfalls zur Demonstration aufgerufen hatte, sagte in ihrer Rede mehrfach: "Sie haben Hass, wir haben Haltung." Antidemokrat:innen wollten die Demokratie und den Planeten in Flammen sehen, meinte Neubauer. "Wer Rassismus befeuert, wer gegen Klimaschutz hetzt, der macht nicht einfach Wahlkampf, der gefährdet Menschenleben."

Etliche Plakate richteten sich gegen die AfD, so etwa die Aufschrift: "Die AfD ist alternativlos blöde". Einige Demonstrant:innen skandierten: "Wir sind die Brandmauer." Sie ließen gemeinsam Handykameras aufleuchten und sangen "Wehrt euch, leistet Widerstand". In der Menge standen viele Familien mit Kindern.

CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz
News

Migrationskurs

Merz und das Einreiseverbot: Neubauer warnt vor gefährlicher Nähe zur AfD

CDU-Chef Merz fordert ein "faktisches Einreiseverbot" für zahlreiche Migranten an allen Grenzen. Dabei nimmt er bewusst in Kauf, dass auch die AfD im Bundestag seinen Anträgen zustimmen könnte – ein Vorhaben, das auf Kritik stößt.

  • 25.01.2025
  • 08:12 Uhr
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Evangelische Kirche: "Nicht schweigen"

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirchen in Deutschland, Anna-Nicole Heinrich, betonte, Gott habe allen Menschen die gleiche Würde geschenkt. "Deswegen schweigen wir nicht, wenn Menschen ausgegrenzt, angegriffen oder bedroht werden", erklärte Heinrich. "Deswegen leisten wir Widerstand, wenn jemand die Demokratie attackiert." Kirchen blieben Zufluchtsorte. An Politiker:innen appellierte sie, im Wahlkampf nicht die Fakten zu verdrehen.

Die Organisator:innen forderten unter anderem, alles für ein Verbot "verfassungsfeindlicher Strukturen" zu unternehmen. Die Bundesregierung müsse sich zudem dafür einsetzen, Hass und Lügen auf sozialen Netzwerken zu stoppen. Der Klimakrise müssten massive und sozial gerechte Investitionen entgegengesetzt werden.

Massive Proteste gegen AfD auch in Sachsen-Anhalt

An massiven Protesten gegen die AfD in Halle (Saale) haben sich nach Polizeiangaben rund 9.100 Menschen beteiligt. Zu dem offiziellen Wahlkampfauftakt der Partei kamen den Polizeiangaben nach rund 3.200 Anhänger:innen der Rechtspopulisten; die Partei selbst hatte mitgeteilt, es seien etwa 4.500 AfD-Anhänger:innen gewesen.

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Die Polizei bilanzierte, am Rande des Parteitags und der Gegendemonstrationen seien 13 strafrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Nötigung und Beleidigung. 21 Menschen hätten versucht, eine Absperrung gewaltsam zu überwinden, gegen sie sei ein Verfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet worden. Die Polizei sei mit rund 1.000 Kräften im Einsatz gewesen, um sowohl die Durchführung der Wahlveranstaltung als auch der Gegenproteste zu gewährleisten.

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:newstime vom 26. Januar 2025 | 19:55
Episode

:newstime vom 26. Januar 2025 | 19:55

  • 14:02 Min
  • Ab 12