Spionage gegen die Bundeswehr
Geheimdienste warnen vor russischer Spionage: "Kreml sieht Deutschland als Gegner"
- Aktualisiert: 15.10.2024
- 12:18 Uhr
- dpa
Drei Behördenchefs deutscher Geheimdienste warnen vor russischen Aktivitäten. Qualität und Quantität von Spionage und Sabotage hätten zugenommen.
Das Wichtigste in Kürze
Bei der öffentlichen Anhörung im Bundestag haben drei Spitzenkräfte deutscher Geheimdienste verdeckte Aktionen Russlands hervorgehoben.
"Sowohl quantitativ als auch qualitativ" hätten Spionage und Sabotage zugenommen.
Der Kreml sehe "den Westen und damit auch Deutschland als Gegner".
Das Spitzenpersonal der deutschen Geheimdienste hat bei einer öffentlichen Anhörung im Bundestag hybride und verdeckte Maßnahmen Russlands in den Fokus gerückt. "Wir beobachten ein aggressives Agieren der russischen Nachrichtendienste", erklärte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang.
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Insbesondere Spionage und Sabotage in Deutschland durch russische Akteur:innen hätten zugenommen - und zwar "sowohl quantitativ als auch qualitativ", sagte er in der Sitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr).
Sabotageakte: "Gefühl der Unsicherheit"
Der Chef des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl, erklärte: "Der Kreml sieht den Westen und damit auch Deutschland als Gegner." Die Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Martina Rosenberg, berichtete von besorgniserregenden Ausspähversuchen fremder Nachrichtendienste gegen die Bundeswehr: "Sei es, um deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine, Ausbildungsvorhaben oder Rüstungsprojekte aufzuklären oder um durch Sabotagehandlungen das Gefühl der Unsicherheit zu vermitteln."
Das Bundestagsgremium, das die Arbeit der drei Dienste kontrollieren soll, tagt normalerweise hinter verschlossenen Türen. Der Inhalt seiner Sitzungen ist grundsätzlich geheim. Lediglich einmal pro Jahr stellen sich die Amtsleitungen öffentlich den Fragen der Abgeordneten.