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Erstes Date zwischen Parteien

Gespräche zwischen Union und SPD: Was genau sind eigentlich Sondierungen?

  • Aktualisiert: 06.03.2025
  • 10:22 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Derzeit führen Union und SPD Sondierungsgespräche. Sie sollen im Idealfall Koalitionsverhandlungen münden. Doch was ist der Unterschied zwischen den Gesprächsformen?

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Inhalt

Wenige Tage schon nach der Bundestagswahl haben Gespräche zwischen Wahlsieger CDU und CSU sowie der SPD begonnen. In diesen Sondierungen der drei Parteien wurden bereits weitreichende Einigungen erzielt. Am Dienstagabend verständigten sich hochrangige Vertreter:innen von CDU, CSU und SPD auf ein Paket für massive Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur. Doch was sind Sondierungsgespräche überhaupt und worin unterscheiden sie sich von Koalitionsverhandlungen?

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Parteien loten Gemeinsamkeiten aus

Nach einer Wahl in Deutschland stehen oft mehrere Parteien vor der Herausforderung, eine Regierungskoalition zu bilden. Da es in der Regel keine absolute Mehrheit gibt, sind Sondierungsgespräche ein essenzieller Bestandteil des politischen Prozesses. Diese Gespräche dienen dazu, mögliche Koalitionspartner zu identifizieren und die grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit auszuloten.

In diesen Gesprächen, die in der Regel hinter verschlossenen Türen stattfinden, diskutieren die Parteien ihre politischen Positionen und prüfen, ob es genügend Gemeinsamkeiten gibt, um in formelle Koalitionsverhandlungen einzutreten.

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Sondierungen führen oft zu Koalitionsverhandlungen

Sondierungsgespräche sind ein informeller Prozess, der keine rechtliche Bindung mit sich bringt. Sie bieten den Parteien die Möglichkeit, ohne öffentliches Aufsehen Kompromisse zu sondieren und potenzielle Konfliktpunkte zu klären. Sollten die Sondierungen erfolgreich verlaufen und Übereinstimmungen gefunden werden, münden sie meist in formelle Koalitionsverhandlungen.

Ein Beispiel für erfolgreiche Sondierungsgespräche war etwa die Bildung der Großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD nach der Bundestagswahl 2013. Damals einigten sich die Parteien nach intensiven Sondierungen darauf, in Koalitionsverhandlungen einzutreten, die schließlich zur Regierungsbildung führten. Auch nach der Bundestagswahl 2021 führten 17-tägige Sondierungen von SPD, Grünen und FDP zu Koalitionsverhandlungen und schließlich zur Bildung einer Ampel-Bundesregierung.

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Bei Koalitionsverhandlungen wird es konkreter

Der Hauptunterschied zwischen Sondierungsgesprächen und Koalitionsverhandlungen liegt in ihrer Verbindlichkeit und ihrem Detaillierungsgrad. Während Sondierungen informell und unverbindlich sind, stellen Koalitionsverhandlungen den formellen und verbindlichen Prozess dar, bei dem die Parteien konkrete Vereinbarungen treffen.

In Koalitionsverhandlungen wird detailliert über Regierungsprogramme, Ressortverteilung und die Besetzung von Ministerposten diskutiert.  Laut "Bundeszentrale für politische Bildung" dienen Koalitionsverhandlungen dazu, "konkrete Vereinbarungen über die Politik der kommenden Jahre zu treffen" und sind der "entscheidende Schritt zur Regierungsbildung".

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Finden die Parteien das richtige "Lot"?

Werden Sondierungsgespräche oft als notwendiger erster Schritt zur Regierungsbildung angesehen werden, gibt es auch Kritik an der Gesprächsform. Teils wird bemängelt, dass diese Gespräche zu intransparent seien und wichtige Entscheidungen ohne öffentliche Kontrolle getroffen würden. Dennoch sind sie ein bewährtes Mittel, um politische Stabilität nach Wahlen zu gewährleisten.

Das Wort Sondierung geht übrigens auf das im 18. Jahrhundert aus dem Französischen entlehnte Wort "Sonde" zurück - ursprünglich ein Lot oder Senkblei. Heute bezeichnet das Wort vor allem Geräte, die in der
Medizin oder der Weltraumforschung zum Einsatz kommen.

  • Verwendete Quellen:
  • Bundeszentrale für politische Bildung
  • Nachrichtenagentur dpa
  • "Hamburger Abendblatt": "Das erste Date nach der Wahl: Was sind Sondierungsgespräche?
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