Riesige Rauchwolke über Hansestadt
Großbrand in Hamburg: "Schwieriger Einsatz" für die Feuerwehr
- Aktualisiert: 09.04.2023
- 19:26 Uhr
Dunkle Rauchschwaden über Hamburg: Im, Hamburger Stadtteil Rothenburgsort sind mehrere Lagerhallen in Flammen aufgegangen. Die Löscharbeiten stellen sich für Feuerwehr als "schwieriger Einsatz" dar und werden wohl noch den gesamten Ostersonntag andauern.
Das Wichtigste in Kürze
Mehrere Lagerhallen in Hamburg sind in Flammen aufgegangen.
Wie es zu dem Großbrand kommen konnte, ist noch unklar.
Es ist ein außergewöhnlicher und schwieriger Einsatz für die Feuerwehr.
Im Hamburger Stadtteil Rothenburgsort sind am frühen Sonntagmorgen (09. April) mehrere Lagerhallen in Flammen aufgegangen. Dabei entstand eine riesige Rauchwolke, die durch den Nordost-Wind stadteinwärts zog. "Die Hamburger Innenstadt ist komplett verdunkelt", sagte ein Feuerwehrsprecher am Morgen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Die Feuerwehr warnte jedoch vor dem Rauch, forderte Anwohner auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen und Lüftungen auszuschalten. In einer amtlichen Warnung hieß es, die Bevölkerung "kann durch Rauchgase und chemische Bestandteile in der Atemluft aufgrund eines Brandes beeinträchtigt werden".
Rund 210 Feuerwehrleute an Löscharbeiten beteiligt
Wie es in der Osternacht gegen 4.30 Uhr zu dem Großbrand kommen konnte oder was sich genau in den brennenden Lagerhallen befand, konnte die Feuerwehr zunächst nicht sagen. Allerdings waren nach Angaben der Feuerwehr auf dem Gelände eines Autohofs mehrere sogenannte IBC Container ausgelaufen und geplatzt. In ihnen lagerten brennbare Flüssigkeiten. Um was für Chemikalien es sich genau handelt, war zunächst unklar. Einem Bericht des NDR zufolge soll es sich um Schwefelwasserstoff gehandelt haben. Der Brand und der Rauch wurden in der amtlichen Warnung als "extreme Gefahr" eingestuft.
"Das ist ein wirklich außergewöhnlicher, schwieriger Einsatz", sagte ein Feuerwehrsprecher vom Einsatzort der Deutschen Presse-Agentur. Er ging davon aus, dass die Löscharbeiten, an denen rund 210 Einsatzkräfte beteiligt waren, noch den ganzen Tag andauern. Erst danach könne die Polizei mit ihren Brandermittlungen beginnen. Zunächst durfte der Brandbereich wegen der starken Rauchentwicklung nur mit Atemschutzmasken betreten werden. Rothenburgsort liegt östlich der Innenstadt an der Norderelbe und grenzt unter anderem an die Hafencity.
Großbrand in Hamburg hat Auswirkungen auf Bahnverkehr
Das Feuer hatte auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Nach Angaben der Deutschen Bahn musste der Zugverkehr zwischen Hamburg und Büchen (Schleswig-Holstein) wegen des Feuers in unmittelbarer Gleisnähe eingestellt werden. Das wiederum hatte zur Folge, dass alle IC-, EC- und ICE-Züge zwischen Hamburg und Berlin umgeleitet werden mussten und sich um etwa 60 Minuten verspäteten. Die Halte in Hamburg-Bergedorf, Büchen, Ludwigslust und Wittenberge entfielen den Angaben zufolge. IC- und ICE-Züge zwischen Hamburg und Rostock fielen ganz aus. Für die ebenfalls gesperrte S-Bahn-Strecke zwischen Berliner Tor und Billwerder-Moorfleet sei ein Ersatzverkehr eingerichtet worden.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa