ZDF-"Politbarometer"
Habeck hat Merz eingeholt: Überraschung bei neuer Umfrage zur Bundestagswahl
- Veröffentlicht: 10.01.2025
- 13:53 Uhr
- Claudia Scheele
Sechs Wochen vor der Bundestagswahl geht der Winterwahlkampf in die heiße Phase. Das neue ZDF-"Politbarometer" bringt eine überraschende Neupositionierung mit sich.
Das Wichtigste in Kürze
Das aktuelle "Politbarometer" vom ZDF zeigt eine überraschende Wendung bei der Kanzler-Frage.
Zum ersten Mal sind die beiden Kanzlerkandidaten Merz (CDU) und Habeck (Grüne) gleich auf.
Nach aktuellen Umfragewerten würden die FDP, die Linken und die BSW an der 5-Prozent-Hürde scheitern.
Das aktuelle "Politbarometer" vom ZDF zeigt im neuen Jahr einen Trend im Winterwahlkampf. Während die Union in den Umfragen weiterhin anführt, konnte bei der Kanzler-Frage der Grünen-Kandidat Robert Habeck mit Unionskandidat Friedrich Merz gleichziehen. In rund sechs Wochen wird sich entscheiden, wer realistische Chancen auf eine Regierungsbeteiligung hat.
Union weiterhin an der Spitze bei Umfragen
Auf die Frage, wen man von den vier Kanzlerkandidat:innen am liebsten als Bundeskanzler:in sehen würde, sprachen sich im aktuellen ZDF-"Politbarometer" 27 Prozent (+2) der Befragten für Habeck aus, ebenfalls 27 Prozent für Merz (-2). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommt demnach auf 14 Prozent (-2) und landet damit hinter AfD-Kandidatin Alice Weidel (15 Prozent, -1). Die restlichen Befragten antworteten "weiß nicht".
Bei einer Entscheidung nur zwischen Scholz und Merz bleibt Merz laut Umfrage mit einem unveränderten Wert von 44 Prozent vorn, Scholz erhält 41 Prozent (-2). Vor die Wahl gestellt, sich zwischen Merz und Habeck als nächsten Bundeskanzler entscheiden zu müssen, liegt Merz mit 44 Prozent (-4) nur noch knapp vor Habeck mit 41 Prozent (+2).
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FDP, Linke und BSW würden an Fünf-Prozent-Hürde scheitern
Über das mögliche Wahlergebnis sagen die Werte für die Kandidat:innen weniger aus, weil in Deutschland Parteien gewählt werden. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die Union der Umfrage zufolge auf 30 Prozent (-1). Die AfD würde sich auf 21 Prozent verbessern (+2). Die Grünen lägen mit 15 Prozent (+1) vor der SPD mit 14 Prozent (-1). Die FDP käme auf 4 Prozent (+1), ebenso die Linke (unverändert). Das BSW läge ebenfalls bei 4 Prozent (-1). Alle drei Parteien würden damit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und den Einzug ins Parlament verpassen. Andere kleinere Parteien erhielten zusammen 8 Prozent (-1), allerdings keine von ihnen mindestens 3 Prozent.
Die Befragung wurde in der Zeit vom 7. bis 9. Januar bei 1.433 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Sie ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland.
Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa