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Ukraine-Krieg Thema bei "Anne Will"

Historiker: Sahra Wagenknecht ist "putinsche Stimme Deutschlands"

  • Veröffentlicht: 18.09.2023
  • 14:25 Uhr
  • Stefan Kendzia

Nicht nur aufgrund ihrer Ansichten zum Krieg in der Ukraine ist Sahra Wagenknecht eine umstrittene Politikerin. Während einer Talkrunde bei "Anne Will" unterstreicht sie einmal mehr ihre strikte Ablehnung beim Thema Waffenlieferungen. Dies könne nach Ansicht Wagenknechts zu einem Dritten Weltkrieg führen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Sahra Wagenknecht ist eine umstrittene Politikerin - sie ist strikt gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und empfiehlt Friedensverhandlungen.

  • Je mehr Waffen in die Ukraine geliefert werden, desto näher rückt die Gefahr eines Dritten Weltkriegs, wie Wagenknecht befürchtet.

  • Osteuropahistoriker Karl Schlögel wirft Wagenknecht während der Sendung vor, dass sie "gemeinsam mit der AfD die putinsche Stimme Deutschlands" ist.

Dass die NATO dem Dritten Weltkrieg immer näher rücke, je mehr Waffen in die Ukraine geliefert werden würden, ist laut NTV die Befürchtung von Sahra Wagenknecht (Linke). Sie sieht nach wie vor Verhandlungen als den Schlüssel zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Andere Teilnehmer der Talkrunde bei "Anne Will" (ARD) sehen das völlig anders und werfen der Linken-Politikerin mit Ambitionen zur Gründung einer eigenen Partei vor, "die putinsche Stimme Deutschlands" zu sein.

Taurus-Marschflugkörper könnten die Wende im Krieg bringen

Aktuell wird darüber verhandelt, ob eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine beschlossen werden könnte. Diesen Waffen werden besondere Eigenschaften zugeschrieben, die sogar eine Wende im Ukraine-Krieg herbeiführen könnten. Wagenknecht spricht sich für ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine bei gleichzeitigen Friedensverhandlungen aus. In der ARD-Talkrunde vertrat Osteuropahistoriker Karl Schlögel eine komplett konträre Meinung zu Wagenknecht: "Man soll die Waffen liefern, die es der Ukraine erlauben, den Feind aus dem Land zu vertreiben. Für mich stellt sich die Frage: Wie kann Europa, wie können die Europäer zuschauen, dass die bedeutendsten Städte des Landes aus der Luft angegriffen, bombardiert und zerstört werden?" Für Sahra Wagenknechts Ansichten hat Schlögel keinerlei Verständnis. Im Gegenteil. Er sieht die Ehefrau von Oskar Lafontaine als Steigbügelhalterin von Putin: "Sie sind gemeinsam mit der AfD die putinsche Stimme Deutschlands."

Unser Zögern führt dazu, dass viele Menschen sterben, weil bestimmte Waffen wie Panzer, Schützenpanzer und jetzt auch Taurus zu spät kommen.

Roderich Kiesewetter, CDU-Politiker

Dass die Ukraine mit Waffen versorgt werden müsse, sehen auch die anderen Talkgäste so. CDU-Politiker Roderich Kiesewetter setzt sich für eine zeitnahe Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ein, denn: "Unser Zögern führt dazu, dass viele Menschen sterben, weil bestimmte Waffen wie Panzer, Schützenpanzer und jetzt auch Taurus zu spät kommen." Er sieht nur eine Möglichkeit - "Russland muss den Krieg verlieren in der Hinsicht, dass es das Existenzrecht seiner Nachbarn akzeptiert. Und das tut es nicht." Michael Roth von der SPD sieht das ebenso: "Wenn der Imperialismus Putins nicht ein für alle Mal gestoppt wird, wird die Ukraine nicht das letzte Ziel sein, dann werden weitere Kriege folgen."

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NATO-Truppen in der Ukraine sind ausgeschlossen

Sahra Wagenknecht lässt sich in ihrer Meinung nicht umstimmen: "Die furchtbare Situation beenden wir doch nicht, indem wir Waffensysteme liefern wie den Taurus, eine Waffenart, die auch nuklear bestückbar ist". Sie spricht sich dann doch lieber für Friedensverhandlungen aus, für die Wladimir Putin bisher keinerlei Interesse gezeigt hat. "Es ist doch vielmehr so, dass die Ukraine immer mehr ihre Streitkräfte aufreibt. Das ist doch das Problem. Die Zeit arbeitet nicht für die Ukraine, sondern für Putin", sagt sie. Die Politikerin befürchtet: "Wenn die Ukraine weiterhin so viele Soldaten verliert, dann wird sie nicht nur nach Waffen, sondern auch nach Soldaten rufen. Das wäre eine prekäre Situation für die NATO, denn dann stellt sich die Frage, ob wir zusehen, wie die Ukraine militärisch untergeht oder ob wir dann wirklich bereit sind, mit Soldaten in diesen Krieg einzugreifen. Das würde bedeuten, wir nehmen einen Dritten Weltkrieg in Kauf. Und ich finde, so weit darf es nicht kommen." Dass NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg aber schon vor Beginn von Putins Überfall einen Einsatz von NATO-Truppen in dem Land klar ausgeschlossen hatte, übergeht Wagenknecht.

  • Verwendete Quellen:
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