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Neue EU-Verordnung

In diesen Lebensmitteln dürfen nun Mehlwürmer verarbeitet werden

  • Veröffentlicht: 11.02.2025
  • 14:50 Uhr
  • Angela Kolbe
Mehlwürmer dürfen nun als alternative Proteinquelle in Lebensmitteln verarbeitet werden.
Mehlwürmer dürfen nun als alternative Proteinquelle in Lebensmitteln verarbeitet werden.© Bernd Weißbrod/dpa

Seit dem 10. Februar darf Mehlwurmpulver, das mit UV-Licht behandelt wurde, in diversen Lebensmitteln des alltäglichen Bedarfs enthalten sein. Das gilt es beim Einkauf zu beachten.

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Inhalt

Dank ihres hohen Gehalts an Eiweiß, hochwertigen gesättigten Fettsäuren und Ballaststoffen gelten Insekten wie Mehlwürmer als absolutes Superfood. In Deutschland hatten die meisten Menschen bisher allerdings wenig Berührungspunkte mit "Tenebrio molitor" - bis jetzt. Eine am 10. Februar in Kraft getretene EU-Verordnung gestattet nun die Verarbeitung von Pulver aus Mehlwürmern, das vorher mit UV-Licht bestrahlt wurde, in Lebensmitteln.

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Diese Lebensmittel sind von der EU-Verordnung betroffen

Wie aus dem offiziellen Schreiben zur EU-Verordnung hervorgeht, sind folgende Lebensmittelgruppen von den neuen Regularien betroffen: Brot und Brötchen, Kuchen, Erzeugnisse aus Teigwaren, Kartoffelprodukte, Käse und Käseprodukte sowie Obst- und Gemüsekompott. In den Produkten dürfen bis zu vier Prozent des UV-behandelten Mehlwurmpulvers enthalten sein. Sie müssen zudem eine entsprechende Kennzeichnung in der Liste der Inhaltsstoffe enthalten. Dort findet sich der Zusatz als "UV-behandeltes Larvenpulver". Gerade für Allergiker ist diese Kennzeichnung wichtig - mehr dazu erfahren Sie im folgenden Video:

Mehlwürmer Teaser

Mehlwürmer in Lebensmitteln: Für wen es gefährlich werden kann

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Getrocknete Mehlwürmer in Brot & Co. bereits seit 2021 erlaubt

Die Idee, Insektenmehl als nachhaltigere Protein- und Nährstoffquelle in unsere Ernährung zu integrieren, ist nicht neu. Bereits 2021 wurde der Gelbe Mehlwurm von der Europäischen Kommission als grundsätzlich sicheres, neuartiges Lebensmittel eingestuft. Infolge dieser Zulassung durfte die getrocknete Larve seither als Ganzes oder gemahlen verkauft sowie zu einem Anteil von bis zu zehn Prozent als Zutat in Lebensmitteln eingesetzt werden.

Darüber hinaus sind innerhalb der EU auch Hausgrillen, Larven des Getreideschimmelkäfers und die Wanderheuschrecke zum Verzehr zugelassen. Bisher sind Produkte mit Insektenmehl jedoch kaum in Supermärkten zu finden. Der Grund: Sie sind wesentlich teurer als herkömmliche Produkte, berichtet der WDR unter Berufung auf die ARD-Wissenschaftsredaktion.

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Warum Mehlwurmpulver jetzt mit UV-Licht bestrahlt wird

Ob sich das mit der nun freigegebenen Methode ändern wird, bleibt abzuwarten. Ursprung ist das französische Unternehmen Nutriearth, das auf die Anreicherung von Lebensmitteln für Menschen und Tiere mit Vitamin D spezialisiert ist. Durch die Belichtung mit UV-Licht steige der Vitamin-D-Gehalt im Mehlwurmpulver, so die Entwickler:innen. Nutriearth hatte die Zulassung des Prozesses bereits 2019 beantragt, jetzt wurde es von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als unbedenklich eingestuft. Die Zulassung für den EU-Markt ist zunächst auf fünf Jahre begrenzt und gilt nur für Nutriearth.

  • Verwendete Quellen:
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Amtsblatt der Europäischen Union (L 2025/89)
  • Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: "Gelber Mehlwurm als neuartiges Lebensmittel zugelassen"
  • MDR: "In Käse, Brötchen, Burger darf UV-belichtetes Mehlwurmpulver drin sein"
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