Verteidigungsministerin weist die schuld von sich
Lambrecht wehrt sich gegen Kritik: Bundeswehr wurde "über Jahrzehnte heruntergespart"
- Veröffentlicht: 07.12.2022
- 12:19 Uhr
- Simon Traub
Christine Lambrecht wird häufig kritisiert. Für ihren Führungsstil als Verteidigungsministerin. Die schlechte Ausstattung der Bundeswehr sei aber nicht ihre Schuld.
Das Wichtigste in Kürze
Die Verantwortung für Mängel bei der Bundeswehr wälzt Lambrecht auf ihre Vorgängerinnen und Vorgänger ab.
"Ich habe diese Probleme bei Amtsantritt vorgefunden", sagte sie.
Die Bundeswehr sei "über Jahrzehnte heruntergespart worden". Damit sei "jetzt Schluss".
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ist seit einiger Zeit im Amt und in der Koalition aus SPD, Grüne und FDP umstritten. Die Verantwortung für Mängel bei der Bundeswehr wälzt sie auf ihre Vorgängerinnen und Vorgänger ab.
"Ich habe diese Probleme bei Amtsantritt vorgefunden", sagte Lambrecht dem "Spiegel". Kritik an der eigenen Person wies sie entschieden zurück: "Was in Jahren und Jahrzehnten versäumt worden ist, kann auch ich nicht im Handstreich wieder in Ordnung bringen."
"Schluss" mit Mangel bei der Bundeswehr
Die Bundeswehr sei "über Jahrzehnte heruntergespart worden". Um dies wieder auszugleichen, gebe es nun für sie "richtig viel zu tun", so die Verteidigungsministerin. "Da ist in der Vergangenheit viel zu wenig beschafft worden, sogar Munitionsdepots sind geschlossen worden", sagte sie im Bezug auf den Munitionsmangel in der Bundeswehr. Damit sei "jetzt Schluss", erklärte Lambrecht.
Ihr wurde vorgeworfen, dass sie selbst keine relevanten Beschaffungen für die Bundeswehr eingeleitet habe, seitdem sie ihr Amt angetreten ist. Diese Verantwortung wies sie von ich. Erst jetzt, so Lambrecht, da der Haushalt für 2023 beschlossen ist, könne sie handeln – und erste Verträge für neue Waffensysteme oder Ausrüstung machen. "Damit kann nun ganz viel von dem nachgeholt werden, was in den letzten Jahren versäumt wurde."
Auf die Ankündigung folgte eine Forderung: Lambrecht will deutlich mehr Mittel für die Bundeswehr im Haushalt 2024. "Zu glauben, dass man mit 50 Milliarden Euro irgendwie durchkommt, wird nicht funktionieren, und das ist auch allen bewusst."
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