Anzeige
Ukraine-Krieg

Lawrow droht in Interview mit Carlson mit Atomwaffen: Einsatz "von jedem Mittel"

  • Veröffentlicht: 06.12.2024
  • 03:28 Uhr
  • Rebecca Rudolph

Russlands Außenminister Sergej Lawrow äußert im Interview mit dem umstrittenen rechten Nachrichtenmoderator Tucker Carlson Bedingungen für Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg und warnt vor den Folgen westlicher Provokationen.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte in einem Interview mit Tucker Carlson, Russland sei bereit für Friedensverhandlungen mit der Ukraine, aber nur unter bestimmten Bedingungen.

  • Lawrow wiederholte Atomwaffendrohungen und warf dem Westen vor, den Konflikt provoziert und Russlands rote Linien ignoriert zu haben.

  • Der Einsatz einer Hyperschall-Rakete signalisiere, dass Russland zu globalen Maßnahmen bereit sei, bevorzuge jedoch eine Verhandlungslösung.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte in einem Interview mit Tucker Carlson, Russland sei bereit für Friedensverhandlungen mit der Ukraine, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Als Bedingungen nannte Lawrow in dem Interview mit dem Podcaster und früheren "Fox News"-Journalisten erneut, die Ukraine dürfe westlichen Bündnissen wie der NATO nicht beitreten.

Außerdem müssten die Rechte der russischen Bevölkerung in der Ukraine geschützt werden, was laut Lawrow unter der aktuellen Regierung nicht möglich sei. Lawrow wiederholte Drohungen, Russland könne Atomwaffen einsetzen, falls es unter Druck gerate. Er warf dem Westen vor, den Konflikt provoziert und sich einer diplomatischen Lösung verweigert zu haben. Der Westen nehme an, Russland habe keine roten Linien. "Das ist ein sehr ernsthafter Fehler", sagt er.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow.© Alexander Nemenov/POOL AFP/dpa

Lawrow: Ukrainer sind "Brüder und Schwestern"

Der russische Außenminister warnte, dass Russland zum Einsatz aller möglichen Mittel zu seiner Verteidigung bereit sei. Die USA und ihre Verbündeten "müssen verstehen, dass wir bereit wären, jedes Mittel zu nutzen, um ihnen nicht zu ermöglichen, das zu erreichen, was sie als strategische Niederlage Russlands bezeichnen", sagte Lawrow in dem am Donnerstagabend (5. Dezember) veröffentlichten Interview mit dem umstrittenen rechten Nachrichtenmoderator Tucker Carlson.

Aber wir bevorzugen eine friedliche Lösung über Verhandlungen. Zudem lehnte er die Vorschläge des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab und sprach sich gegen eine Waffenruhe entlang der aktuellen Frontlinie aus. Im Gespräch betonte Lawrow aber, Russland strebe keine Auslöschung der Ukrainer an. Sie seinen "Brüder und Schwestern" der Russen. Zudem kritisierte er, westliche Politiker wollten Friedensgespräche nur zu ihren Bedingungen und ohne Rücksicht auf russische Interessen führen.

Lawrow beklagte in dem Interview, dass bei internationalen Treffen wie dem G20-Gipfel europäische Politiker ihn meiden würden, was er als kindisch bezeichnete. Er behauptete, der Krieg habe 80.000 Ukrainer das Leben gekostet, und stellte die Zahl ziviler Opfer in der Ukraine im Vergleich zu Gaza als geringer dar.

Im Video: Nach Beschuss auf Russland - Lawrow droht, Selenskyj spricht Warnung aus

Anzeige
Anzeige

Atomwaffenfähige Hyperschall-Rakete ist Warnung an den Westen

Der Einsatz einer atomwaffenfähigen Hyperschall-Rakete sei eine Warnung an den Westen, dass Russland bereit sei, weltweit zuzuschlagen, um seine Interessen zu verteidigen. Dennoch bevorzuge Russland eine friedliche Lösung und sei trotz westlicher Sanktionen gestärkt. Eine Annäherung an den Westen, wie zu Zeiten Jelzins, sei jedoch ausgeschlossen, da die regelbasierte Weltordnung nur die Vormachtstellung der USA sichere.

Lawrow bestritt, dass Russland den Krieg begonnen habe, und verwies auf gescheiterte Verhandlungen über den Donbas. Westliche Politiker wie Olaf Scholz widersprechen hingegen Russlands angeblicher Verhandlungsbereitschaft. Abschließend lobte Lawrow Donald Trump als entscheidungsfreudigen Politiker, betonte aber, dies bedeute nicht, dass er pro-russisch sei.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow
News

Drohung bei OSZE-Treffen

Russischer Außenminister Lawrow spricht von neuem Kalten Krieg: "Kann in heißes Stadium übergehen"

Auf dem OSZE-Treffen gibt Sergej Lawrow dem Westen die Schuld an der Entstehung eines neuen Kalten Krieges – und schickt eine Drohung hinterher: Dieser Krieg könnte "in ein heißes Stadium übergehen", so der russische Außenminister.

  • 05.12.2024
  • 14:21 Uhr
  • Verwendete Quelle:
Mehr News und Videos
Ganz heißes Rendezvous mit der Sonne

Ganz heißes Rendezvous mit der Sonne

  • Video
  • 01:42 Min
  • Ab 12