In interner Onlinesitzung
"Letzte Generation" wird laut eigener Aussage "mit Spenden beworfen"
- Aktualisiert: 14.03.2023
- 08:38 Uhr
- Lena Glöckner
Autofahrer sind längst von ihren Straßenblockaden genervt, doch die "Letzte Generation" lässt nicht nach mit ihrem Protest. Dafür wird sie nach eigenen Angaben "mit Spenden beworfen".
Schon im Januar legte die "Letzte Generation" einen Transparenzbericht vor, aus dem hervorging, dass die Gruppe im vergangenen Jahr 900.000 Euro an Spenden eingenommen hatte. Davon soll rund ein Drittel über Direktüberweisungen eingetrudelt sein, ein Drittel aus Sammelspenden und ein weiteres von Crowdfunding-Web-Seiten. Obendrein habe man 10.000 Euro als Darlehen erhalten. Offenbar geht es auch in diesem Jahr ertragreich weiter - denn eine Aktivistin der Gruppierung soll laut "Welt" in einer internen Onlinesitzung gesagt haben, man werde regelrecht "mit Spenden beworfen".
Bei der Veranstaltung sei die Gruppierung näher auf die Kosten ihrer Aktionen eingegangen. "Eine Straßenblockade kostet ungefähr 716 Euro", wird die Aktivistin zitiert, die sich auch über die zahlreichen Spenden gefreut hat. Die 716 Euro ergeben sich demnach aus den Kosten für Westen, Banner, Kleber, Unterkünfte und Hin- und Rückfahrt. Sie kümmere sich laut Bericht um die Finanzen der "Letzten Generation". Einmal den Berliner Ring blockieren, koste ihr nach 12.000 Euro. Das sei aber kein Problem, zitiert die "Welt" die Aktivistin. Die "Letzte Generation" habe in den Monaten November und Dezember deutlich mehr Geld bekommen, als sie ausgeben konnte.
Gerichtskosten und "Prozesstrainings"
Bei derselben Onlinesitzung sollen die Aktivist:innen auch ihre Ausgaben aufgeschlüsselt haben. Diese hätten 535.519 Euro betragen - davon seien rund 250.000 Euro für die Miete der Wohnungen genommen worden, in denen Aktivist:innen leben. 100.000 Euro habe man für Materialkosten aufgewandt und für Anwalts- und Gerichtskosten sowie "Prozesstrainings" rund 18.000 Euro.
Bei solchen Prozessen, die aktuell fast täglich in der Bundesrepublik stattfinden, wurden Anfang März erstmals Aktivisten zu Haftstrafen verurteilt: Wegen einer Straßenblockade sprach das Amtsgericht Heilbronn gegen zwei Männer Urteile von drei beziehungsweise zwei Monaten Haft ohne Bewährung aus.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa