Alarmierende Zahlen
Licht aus, Herd aus: Energiearmut trifft immer mehr Menschen
- Veröffentlicht: 20.12.2024
- 08:33 Uhr
- Damian Rausch
Hunderttausende Haushalte ohne Energie: Strom- und Gassperren stiegen 2023 auf alarmierende Werte.
Das Wichtigste in Kürze
Über 200.000 Stromsperren und 28.000 Gassperren gab es im Jahr 2023 in Deutschland.
Besonders betroffen: Nordrhein-Westfalen, wo jede dritte Sperre stattfand.
Die Linke fordert ein Verbot von Strom- und Gassperren wegen sozialer Notlagen.
Kein Strom für Licht, keine Energie zum Kochen: Mehr als 200.000-mal wurde Haushalten in Deutschland wegen offener Rechnungen im vergangenen Jahr der Strom abgestellt.
Grund dafür waren unbezahlte Rechnungen, wie aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken hervorgeht. Auch die Gasversorgung wurde über 28.000-mal unterbrochen - ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, berichtet die Deutsche Presse-Agentur am Freitag (20. Dezember).
Heizung an oder Essen?
"Erst kürzlich wurde bekannt, dass jeder zwölfte Haushalt in Deutschland die Wohnung nicht angemessen heizen kann", kritisierte Caren Lay von der Linken. Die Abgeordnete spricht von einem Skandal in einem der reichsten Länder der Welt. Viele Menschen stünden vor der Wahl: Heizung an oder Essen auf dem Tisch. Die Linke fordert daher ein Verbot von Strom- und Gassperren.
Gaspreise werden 2025 teurer
Weniger Sperren in Berlin
Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen, wo jede dritte Stromsperre verhängt wurde. Während die Zahl der Stromabschaltungen bundesweit leicht zurückging, stiegen die Gassperren um mehr als 5.000 Fälle an. Berlin, Brandenburg, Bremen und Hamburg verzeichneten dagegen weniger Sperren als im Vorjahr.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa