Unglück in Vilnius
Litauen: DHL-Frachtflugzeug stürzt neben Wohnhaus - mindestens ein Toter
- Aktualisiert: 25.11.2024
- 09:07 Uhr
- dpa
Ein DHL-Flugzeug aus Leipzig stürzt bei Vilnius neben einem Wohnhaus ab. Es gibt mindestens ein Todesopfer, weitere Menschen wurden verletzt. Die Maschine gehört zur Flotte der spanischen Fluggesellschaft Swift Air.
Das Wichtigste in Kürze
In der Nacht von Sonntag auf Montag (25. November), um 3:30 Uhr ist in der Nähe des Flughafens Vilnius ein DHL-Frachtflugzeug aus Leipzig abgestürzt.
Mindestens eine Person ist ums Leben gekommen, weitere Menschen wurden verletzt. Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine Maschine der spanischen Fluggesellschaft Swift Air.
Der Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums erklärte im litauischen Rundfunk, es werde überprüft, ob die Ursache des Absturzes mit "technischen Problemen" zusammenhänge. Für genauere Angaben sei es noch zu früh.
Ein im Auftrag des Postdienstleisters DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug ist am frühen Morgen in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius abgestürzt. Dabei kam mindestens eine Person ums Leben, wie die Nachrichtenagentur BNS eine Sprecherin des Rettungsdienstes zitierte. Zahlreiche Einsatzkräfte seien vor Ort im Einsatz.
Die Einsatzkräfte wurden nach vorläufigen Angaben des Rettungsdienstes um 5.28 Uhr Ortszeit von dem Absturz informiert. Nach ersten Angaben befanden sich vier Personen in dem Flugzeug. Eine Person davon sei tot, drei weitere seien verletzt ins Krankenhaus gebracht worden.
Bei dem abgestürzten Frachtflugzeug handelt es sich um eine Maschine der spanischen Fluggesellschaft Swift Air. Das teilte der Postdienstleister DHL mit. Swift Air sei unter Vertrag für DHL tätig, hieß es. Die Maschine war den Angaben zufolge auf dem Weg von Leipzig nach Vilnius gewesen. Etwa einen Kilometer vor dem Flughafen habe sie eine Notlandung einleiten müssen. Der "Status" der Besatzung werde noch geklärt, hieß es - "aber unsere Gedanken sind bei ihnen und ihren Angehörigen".
Es werde untersucht, ob die Ursache des Absturzes mit "technischen Problemen" zusammenhänge, sagte der Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums im litauischen Rundfunk. Allerdings sei es noch zu früh, um etwas Genaueres zu sagen. Ihm zufolge stürzte das Frachtflugzeug neben ein Wohngebäude. Bürgermeister Valdas Benkunskas sagte, die Maschine habe das Wohnhaus "durch Zufall" verfehlt und sei in den Hof gestürzt. Nach dem Vorfall brach ein Feuer aus, zwölf Bewohner wurden aus dem Haus evakuiert.
Viele Teile des Flugzeugs seien herumgeschleudert worden, berichtete ein Journalist des litauischen Rundfunks vom Unfallort im Stadtteil Liepkalnis. Das Gebiet ist seinen Angaben zufolge nicht dicht besiedelt - es gibt nur einzelne Häuser.
Der Chef der litauischen DHL-Tochtergesellschaft bestätigte dem litauischen Rundfunk, dass das Flugzeug einem Auftragnehmer des Unternehmens gehöre. Die Unfallursache sei derzeit noch unklar.
BKA warnte vor "unkonventionellen Brandsätzen"
Ende August war bekannt geworden, dass deutsche Sicherheitsbehörden vor "unkonventionellen Brandsätzen" warnen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) verschickten seinerzeit einen entsprechenden Warnhinweis an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikbranche.
Die Warnmeldung wurde in Sicherheitskreisen unter anderem mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht, das als weltweites Drehkreuz des Unternehmens fungiert. Dort soll im Juli ein aus dem Baltikum verschicktes Paket Feuer gefangen haben, das einen Brandsatz enthielt.
In der Warnmeldung von BfV und BKA kam das Wort Russland nicht vor. Dennoch wird in Sicherheitskreisen ein Zusammenhang mit den zunehmenden Fällen russischer Sabotage in Deutschland nicht ausgeschlossen.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa