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Start zum 1. Juli

"Machen Dealer arbeitslos": Lauterbach verteidigt Cannabis-Anbauvereine

  • Veröffentlicht: 30.06.2024
  • 10:53 Uhr
  • Lisa Apfel

Ab Juli können Cannabis-Anbauvereine an den Start gehen. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sieht darin viele Vorteile – so auch den Wegfall der Arbeitsplätze von Dealern.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Start der Cannabis-Anbauvereine verteidigt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Neuerung.

  • Mit den Anbauvereinen könne man Dealer langfristig arbeitslos machen, so der SPD-Politiker.

  • Gleichzeitig schütze man Konsument:innen, indem man Verunreinigungen und hohe Konzentration von Cannabis verhindere.

Dealer arbeitslos machen – das verspricht sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach vom Start der Cannabis-Anbauvereine.

Der SPD-Politiker sagte gegenüber der "Bild am Sonntag": "Mit den Anbauvereinigungen machen wir langfristig die Dealer arbeitslos, wir verhindern Verunreinigungen und hohe Konzentrationen von Cannabis und schützen somit die Cannabis-Konsumenten."

Anbauvereine können ab 1. Juli an den Start gehen

Drei Monate nach der Cannabis-Freigabe für Erwachsene in Deutschland tritt am Montag (1. Juli) eine zweite Stufe in Kraft. An den Start gehen können jetzt auch nicht-kommerzielle "Anbauvereinigungen" mit bis zu 500 Mitgliedern. Volljährige können dort Cannabis gemeinsam anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben. Dafür gelten viele Auflagen und Voraussetzungen. Als Erstes können die Vereine nun eine Anbau-Erlaubnis bei den Behörden beantragen, die in den Bundesländern jeweils dafür zuständig sind.

Lauterbach betonte, dass für Jugendliche der Konsum verboten bleibe, der Verkauf an Minderjährige werde strenger bestraft als bisher. In den USA habe sich gezeigt, dass der Konsum Jugendlicher nach der Legalisierung nicht ansteige. "Flankiert mit entsprechenden Aufklärungsmaßnahmen wird es gelingen, den Cannabis-Konsum zurückzudrängen." Lauterbach warnte: "Die Legalisierung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Droge schädlich ist."

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CSU-Mann fordert strenge Überwachung

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Alexander Poitz, warnte, die Regelungen zu Gründung und Betrieb der Anbauvereine beinhalteten "Risiken und Einfallstore für die organisierte Kriminalität". "Diese könnte die Strukturen der Anbauvereine unterwandern und nutzen", sagte er der "Bild am Sonntag". Zudem wies er darauf hin, die Anbauvereine würden die hohe Nachfrage nicht sofort decken können. "Der Dealer-Schwarzmarkt hat sich bereits seit April 2024 weiter ausgebreitet."

Der CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, forderte in der Zeitung: "Die Anbauvereinigungen müssen so streng wie möglich überwacht werden und dürfen kein Einfallstor für Kriminelle werden, die sich Zugang zum Schwarzmarkt verschaffen wollen."

Grundsätzlich ist Kiffen für Volljährige seit 1. April mit vielen Beschränkungen legal. Seitdem erlaubt ist bereits Cannabis-Anbau in privaten Wohnungen. Dort dürfen es gleichzeitig drei Pflanzen sein, aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis.

Im Video: Bekifft am Steuer – Was der Cannabis-Grenzwert für Autofahrer bedeutet

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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