Über 50.000 von Evakuierungen betroffen
Mehrere Waldbrände in Los Angeles: Zehntausende fliehen vor Flammen-Inferno in Kalifornien
- Aktualisiert: 08.01.2025
- 17:18 Uhr
- dpa
An der kalifornischen Pazifikküste toben schwere Waldbrände. Mehr als 52.000 Menschen haben ihre Häuser verlassen. Dichter Rauch hängt über Los Angeles. Auch prominente Anwohner:innen sind betroffen.
Zehntausende Menschen sind in Südkalifornien vor rasch um sich greifenden Flammen auf der Flucht. Ein zunächst kleines Feuer am Westrand von Los Angeles verwandelte sich durch heftige Winde rasch in ein Inferno. Mehr als 52.000 Anwohner:innen von Pacific Palisades an der Pazifikküste mussten teils fluchtartig ihre Häuser verlassen. Berichte über Verletzte gäbe es zunächst aber nicht, allerdings sind derzeit knapp 21.000 Gebäude von den Flammen bedroht.
Lage spitzt sich dramatisch zu
Bei den Waldbränden im Umkreis der US-Metropole Los Angeles spitzt sich die Lage zu. Ein drittes Feuer nahe der Stadt San Fernando nördlich von Los Angeles hat sich nach Behördenangaben auf einer Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern ausgebreitet. Bewohner:innen umliegender Gemeinden müssen ihre Häuser verlassen.
Mindestens zwei weitere Brände toben nahe der Westküstenmetropole. Das größte davon nahe dem Stadtteil Pacific Palisades erfasst nach Angaben der Behörden inzwischen eine Fläche von knapp zwölf Quadratkilometern. Ein weiteres Feuer brennt nahe der Stadt Pasadena im Nordosten von Los Angeles auf einer Fläche von mehr als vier Quadratkilometern.
Alle drei Brände sind bislang nicht eingedämmt. Für Zehntausende Menschen gelten Evakuierungsanordnungen. Mehrere Menschen hätten Brandverletzungen erlitten, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mitteilt.
Auch Attraktionen sind von den Flammen beeinträchtigt
Nicht nur Anwohner:innen sind von den heftigen Bränden betroffen - auch einige Attraktionen der US-Westküstenmetropole leiden unter dem verheerenden Feuer: Der Vergnügungspark Universal Studios Hollywood bleibe am Mittwoch (8. Januar) geschlossen, teilte der Park auf X mit. Über die kommenden Tage werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Ebenso geschlossen bleibe das aus vielen Filmen bekannte Griffith-Observatorium auf dem Hügel der Stadt.
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Veranstaltungen abgesagt
Wegen der Wetterlage wurden in Hollywood mehrere Veranstaltungen abgesagt. Filmstudios cancelten die geplanten Premierenfeiern für die Filme "Unstoppable" und "Wolf Man", berichtete das Branchenportal "Hollywood Reporter". Auch eine Vorführung des Films "I’m Still Here", die von Regisseur Guillermo del Toro moderiert werden sollte, wurde demnach abgesagt. Del Toro habe wegen der Feuer sein Haus verlassen müssen, hieß es.
Schauspieler James Woods meldete, dass er in Sicherheit sei. "Ich weiß in diesem Moment nicht, ob unser Haus noch steht", schrieb er bei dem Kurznachrichtendienst. Auf seiner Straße seien traurigerweise einige Häuser abgebrannt, führte er weiter aus.
Die Gefahr starker Winde verschärft die Situation
Starke Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde erschweren nicht nur die Löscharbeiten, sondern könnten die Lage in den kommenden Stunden zusätzlich verschärfen, sagte ein Sprecher der Brandschutzbehörde. "Während wir hier sprechen, schießen neue Brände aus dem Boden."
Die Ursache der Brände und das Ausmaß der Schäden sind noch nicht bekannt. Medien berichten über mehrere zerstörte Gebäude, darunter eine Synagoge in Pasadena. Auch im wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades, in dem Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon Häuser haben, sind den Berichten zufolge zahlreiche Häuser abgebrannt.
Das Feuer war am Dienstagvormittag (7. Januar, Ortszeit) ausgebrochen, als heftige Winde tobten. Die Wetterbehörde hat für die Region trockene Starkwinde vorhergesagt, die Feuer schnell vorantreiben können.
Erst vor wenigen Wochen Waldbrand im Küstenort Malibu
Erst im Dezember hatte ein zerstörerischer Waldbrand in dem kalifornischen Küstenort Malibu gewütet. Die Flammen drangen aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vor. Die berühmte Küstenstraße Pacific Coast Highway musste streckenweise gesperrt werden. Mehrere Häuser brannten ab. Tausende Anwohner:innen waren von Evakuierungen betroffen, darunter Prominente wie die Sängerin Cher, die Schauspielerinnen Jane Seymour und Mira Sorvino sowie die Schauspieler Mark Hamill und Dick Van Dyke.
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- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Kurznachrichtendienst X: "Universal Studios Hollywood"