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Auf Steuerzahler-Kosten

Mit Privatjet: DeSantis soll Migranten von Texas nach Kalifornien verfrachtet haben

  • Aktualisiert: 06.06.2023
  • 10:19 Uhr
  • Lena Glöckner
Der Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, hat offenbar eine neue Wahlkampftaktik.
Der Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, hat offenbar eine neue Wahlkampftaktik.© AP

In Kaliforniens Hauptstadt landen innerhalb weniger Tage Dutzende Migrant:innen. Der konservative Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, ist offenbar dafür verantwortlich. Mit einem Privatjet soll er sie dorthin verfrachtet haben. 

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Der US-Staat Florida soll Dutzende Asylsuchende an der Grenze von Texas abgeholt und auf Kosten der Steuerzahler per Privatjet nach Kalifornien geflogen haben. Am Montag (5. Juni) traf in Sacramento - der kalifornischen Hauptstadt - ein Flug mit rund 20 Migrant:innen ein, wie eine Sprecherin der Bezirksverwaltung mitteilte. Sie mussten mehrere Stunden am Flughafen bleiben und wurden verpflegt, ehe sie zu einer religiösen Einrichtung gefahren wurden.

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Erst am Freitag (2. Juni) waren auf gleichem Wege 16 Asylsuchende aus Kolumbien und Venezuela nach Sacramento gekommen, die dann in der Zentrale der römisch-katholischen Diözese Unterschlupf fanden. Der kalifornische Generalstaatsanwalt Rob Bonta leitete Ermittlungen zu den Flügen ein. Nach Angaben kalifornischer Behördenvertreter und Aktivist:innen waren die zwei Migrantengruppen nie in Florida gewesen. Vielmehr seien sie in der texanischen Grenzstadt El Paso von Personen mit Dokumenten mit Florida-Bezug angesprochen und nach New Mexico geschickt worden, wo sie in einen Privatjet nach Kalifornien gesetzt worden seien.

Florida droht Klage von Kalifornien

Hinter den Flügen werde das Luftfahrtunternehmen Vertol Systems vermutet, teilten kalifornische Behördenvertreter mit. Die Firma hatte schon im vergangenen Jahr im Auftrag des Staates Florida rund 50 Migrant:innen von einer Unterkunft im texanischen San Antonio auf die von Wohlhabenden aufgesuchte Insel Martha's Vineyard in Massachusetts geflogen. Auf eine E-Mail mit Bitte um eine Stellungnahme zu den jüngsten Flügen nach Kalifornien reagierte Vertol Systems zunächst nicht. Auch Floridas Gouverneur Ron DeSantis und andere Staatsvertreter äußerten sich zunächst nicht. Der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, griff DeSantis scharf an. Er sei ein "kleiner, erbärmlicher Mann", erklärte Newsom. Er deutete zudem an, dass Kalifornien Florida wegen Entführung von Schutzsuchenden verklagen könnte.

DeSantis will für die Republikaner 2024 das Weiße Haus erobern und ist lautstarker Kritiker der Asylpolitik von US-Präsident Joe Biden. Er hat die Verlegung von Geflüchteten zu einer seiner Prioritäten erklärt. Auch die republikanischen Gouverneure von Texas und Arizona haben bereits Tausende Migrant:innen in Bussen in die von Demokraten geführten Städte New York, Chicago und Washington D.C. bringen lassen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur AP
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