Fliegender Krankheitsüberträger
München: Gefährliche Asiatische Tigermücke im Umland gesichtet
- Veröffentlicht: 26.04.2024
- 11:59 Uhr
- Stefan Kendzia
Die Asiatische Tigermücke breitet sich als invasive Tierart zunehmend in Europa aus. Jetzt warnt das Landratsamt München vor dem Insekt und bittet die Bevölkerung um Mithilfe.
Die Asiatische Tigermücke kann laut Umweltbundesamt Überträger verschiedener Krankheitserreger wie bestimmter Fadenwürmer (Dirofilarien) und zahlreicher Viren, zum Beispiel West-Nil-, Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren, sein.
Noch werde in Deutschland das Übertragungsrisiko von Virusinfektionen als gering erachtet, da die Erkrankungen bei uns bisher nicht endemisch vorkommen sollen, sondern nur über Reiserückkehrer:innen eingetragen würden.
Asiatische Tigermücke auf dem Vormarsch
Obwohl das Infektionsrisiko in Deutschland derzeit noch vergleichsweise gering ist, gibt es Nachweise, dass die Asiatische Tigermücke hierzulande auf dem Vormarsch ist. Erste Berichte sollen belegen, dass das Insekt im Süden Deutschlands bereits erfolgreich überwintert habe.
Wie das Landratsamt München mitteilt, soll es im Landkreis München, in Oberhaching, erste Funde der Asiatischen Tigermücke gegeben haben. Dabei habe eine Bürgerin eine der Mücken an den "Mückenatlas" geschickt - ein deutschlandweites Citizen-Science-Projekt zur Erforschung der Ausbreitung von Stechmücken. So konnte der erste Tigermücken-Fund bestätigt werden.
Damit man die Mücke erfolgreich bekämpfen kann, ist die Mithilfe der Bevölkerung von großer Bedeutung. Bürger:innen, die auffällige Stechmücken entdecken, werden gebeten, diese in einer Streichholzschachtel oder einem Plastikröhrchen an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) oder an den Mückenatlas zu schicken. Wichtig ist, dass die Stechmücken möglichst im Ganzen versendet und nicht zerquetscht werden.
Was man gegen die Asiatische Tigermücke unternehmen kann
Die Asiatische Tigermücke zeichnet sich durch ihr aggressives Stechverhalten auf, ist tagaktiv, sehr klein und auffällig schwarz-weiß gestreift. Sie gehört zu den sogenannten Container-Brütern und legt ihre Eier in Kleingewässern ab. Wasseransammlungen in Grabvasen, Untersetzern von Blumentöpfen, Vogeltränken, Regentonnen oder Ähnlichem können als Brutstätte dienen und sollten daher vermieden beziehungsweise regelmäßig erneuert werden.
Das können Sie gegen die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke tun:
- Wasserstellen vermeiden, zum Beispiel durch wöchentliches Leeren von Blumenuntersetzern, Vogeltränken und Grabvasen und Reinigen verstopfter Regenrinnen.
- Regentonnen mückensicher abdichten (zum Beispiel mit einem Mückennetz oder Deckel).
- Unbenutzte Behälter entfernen oder umdrehen, um so Regenwasseransammlung zu vermeiden.
- Derartige Behälter regelmäßig reinigen, um Stechmückeneier zu entfernen.
- Verwendete Quellen:
- Landratsamt München: "Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke"
- Umweltbundesamt: "Asiatische Tigermücke"