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Mörderische Pläne in "kranken Gehirnen"

Mutmaßlicher Anschlag auf Synagogen-Besucher: 18-Jähriger in Haft

  • Veröffentlicht: 24.05.2024
  • 22:04 Uhr
  • Olivia Kowalak
Article Image Media
© Dieter Leder/dpa

Nach einer Verhaftung vor einigen Wochen ist nun im Zusammenhang mit einem mutmaßlich geplanten Anschlag auf Synagogen-Besucher ein 18-jähriger Tatverdächtiger in Baden-Württemberg festgenommen worden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Weinheim in Baden-Württemberg ist ein 18-jähriger Mann nach Verabredung zum Mord festgenommen worden.

  • Laut Polizei soll der Tatverdächtige einen Anschlag auf Besucher in einer Synagoge in Heidelberg geplant haben.

  • Zuvor bereits wurde ein 24-Jähriger aus Bad Friedrichshall verhaftet.

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Wegen eines mutmaßlichen Anschlags auf Besucher:innen einer Synagoge ist ein weiterer junger Mann von Beamten festgenommen worden. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf die Staatsanwaltschaften Stuttgart und Karlsruhe und das Landeskriminalamt am 24. Mai mitteilte, habe sich der verhaftete 18-jährige Deutsch-Türke aus Weinheim in Baden-Württemberg im Netz über einen Messerangriff Menschen in einer Synagoge in Heidelberg ausgetauscht. 

"Als beabsichtigtes Ziel wurde die Tötung von ein oder mehreren Besuchern beim Angriff auf die Synagoge mit einem anschließenden Märtyrer-Tod besprochen, bei dem sich beide Personen von Einsatzkräften erschießen lassen wollten", so die Behörden. Die Pläne seien bei einer Hausdurchsuchung aufgedeckt worden.

Bei Hausdurchsuchung: 24-Jähriger in verhaftet

Zuvor bereits hat die Polizei einen deutschen Staatsbürger in Bad Friedrichshall im Kreis Heilbronn verhaftet. Als die Beamten am 3. Mai die Wohnung des 24-Jährigen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat durchsuchten, nahm der Mann mehrere Küchenmesser an sich und floh aus dem Fenster nach draußen, hieß es. 

Im Freien stellten ihn die Beamten. Der 24-Jährige soll dabei einen Polizisten mit den Messern beworfen und auf ihn zugelaufen sein. Wie es im Bericht hieß, habe der Polizist demnach auf den Mann geschossen und ihn verletzt. Der Festgenommene sitzt nun in Untersuchungshaft. Ihm wird versuchter Totschlag und ein besonders schwerer Fall des tätlichen Angriffs auf Einsatzkräfte vorgeworfen.

Der Polizei zufolge konnte bei einer IT-forensischen Auswertung der sichergestellten Beweismittel ermittelt werden, dass der 24-Jährige sich mit einer Person im April 2024 über einen möglichen Messerangriff auf Besucher einer Synagoge in Heidelberg ausgetauscht hatte. Das beabsichtigte Ziel sei dem Austausch zufolge demnach die Tötung von ein oder mehreren Besuchern beim Angriff auf die Synagoge mit einem anschließenden Märtyrer-Tod, geht es aus der Polizeitmeldung hervor. Beide Personen hätten beabsichtigt, sich im Anschluss von Einsatzkräften erschießen zu lassen.

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Nach intensiven Ermittlungen fand die Polizei heraus, dass der Chatpartner ein 18-jähriger Mann aus Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) war. Einsatzkräfte des Landeskriminalamts und Spezialkräfte durchsuchten daraufhin am 18. Mai die Wohnung des 18-Jährigen und nahmen den jungen Mann unverletzt fest. Hinweise auf eine unmittelbar bevorstehende Gefährdung von Besuchern der Synagoge hätte es nicht gegeben. Man habe früh genug eingegriffen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Der Verdacht gegen den 18-Jährigen lautet nun auf Verabredung zum Mord.

Seit Gaza-Krieg: Anstieg antisemitischer Straftaten

"Ein Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland ist immer auch ein Angriff auf unsere Werte und damit ein Angriff auf uns alle", so der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) zum Fall. Den Schutz jüdischen Lebens hätten die Polizei und das Landesamt für Verfassungsschutz fest im Blick. "Wir schützen jüdisches Leben im Land. Schlimm genug freilich, dass in kranken Gehirnen solche Mordpläne gegen jüdisches Leben in unserem Land entstehen", ergänzte Strobl.

Oberbürgermeister Weinheim, Manuel Just (CDU) dankte den Ermittlungsbehörden für ihre "professionelle und erfolgreiche Arbeit". Es habe sich gezeigt, dass die Polizeibehörden die digitale Ermittlungsarbeit in den vergangenen Jahren deutlich verbessert und ausgebaut hätten.

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Seit Beginn des Nahost-Konfliktes sind politisch motivierte Straftaten in Deutschland gestiegen. Laut Bundeskriminalamt haben die antisemitischen Straftaten mit 5.164 Delikten (davon 148 Gewalttaten) im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. In Baden-Württemberg haben sich die antisemitischen Straften im Vergleich zu Vorjahr verdoppelt. Fast die Hälfte der knapp 670 Fälle haben einen direkten Bezug zum Nahost-Konflikt. "Seit dem Terrorangriff der Hamas gegen Israel und dem Gaza-Krieg sind antisemitische Taten drastisch angestiegen", hieß es seitens Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dazu. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Landeskriminalamt Baden-Württemberg
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