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Bangkok

Mysteriöser Mord in Thailand: Tod von sechs Menschen in Luxushotel geklärt

  • Aktualisiert: 17.07.2024
  • 14:09 Uhr
  • dpa
In dem mysteriösen Fall rund um sechs getötete Vietnamesen in Bangkok werden immer mehr Details bekannt.
In dem mysteriösen Fall rund um sechs getötete Vietnamesen in Bangkok werden immer mehr Details bekannt.© Chatkla Samnaingjam/AP

In Bangkok checken sechs Vietnamesen in ein bekanntes Luxushotel ein. Tage später sind alle tot. Langsam bringt die Polizei Licht ins Dunkel.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Sechs Vietnamesen wurden tot in einem Hotelzimmer in Bangkok gefunden, ohne Anzeichen von Kampf oder Gewalt.

  • Rückstände einer Substanz in den Tassen deuten auf eine mögliche Vergiftung hin.

  • Ein mögliches Motiv der Tat könnten Schulden gewesen sein.

Nach dem mysteriösen Tod von sechs Menschen in einem Luxushotel in Bangkok scheint der Tathergang geklärt: Wahrscheinlich habe eine 56-Jährige aus der Gruppe den anderen fünf ein sehr starkes Gift verabreicht und dieses anschließend selbst getrunken, sagte der zuständige Polizeichef Thiradej Thammasuthee. Grund sollen extrem hohe Schulden gewesen sein.

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Die Leichen der drei Männer und drei Frauen, von denen zwei - darunter auch die 56-Jährige - zudem einen US-Reisepass hatten, waren am frühen Dienstagabend (Ortszeit) in ihrem Hotelzimmer entdeckt worden. Nach Polizeiangaben wies das Zimmer keinerlei Kampfspuren auf und war von innen abgeschlossen. Es gab aber keine Spuren von Gewalt, auch Raubmord wurde schnell ausgeschlossen.

Gift in Tassen gefunden

"Wir möchten bestätigen, dass einer der sechs Toten diesen Vorfall mit Zyanid verursacht hat", erklärte der stellvertretende Leiter der Ermittlungen, Noppasil Poonsawas. "Wir sind überzeugt, dass eine der sechs Personen dieses Verbrechen begangen hat." Befragte Angehörige der Toten hätten bestätigt, dass es zuvor Streit um Geld gegeben habe.

Wir sind überzeugt, dass eine der sechs Personen dieses Verbrechen begangen hat.

Noppasil Poonsawas, Stellvertretender Ermittlungsleiter

In Tassen hatten Beamte am Tatort Rückstände einer Substanz gefunden. Verschiedene Medien hatten bereits spekuliert, es habe sich möglicherweise um Zyanid (Blausäure) gehandelt. Und ein Detail ließ die Ermittler schnell aufhorchen: Die Tür war von innen abgeschlossen, sodass sich kein weiterer Täter Zugang zu dem Hotelzimmer verschafft haben konnte. 

Eine siebte Person, nach der die Polizei zunächst gefahndet hatte, soll mit dem Fall nichts zu tun haben, hieß es. Laut Einwanderungsbehörde handelt es sich um die Schwester eines der Opfer. Sie sei bereits vor Tagen zurück nach Vietnam geflogen.

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Disput um Geld 

Ein Polizeisprecher hatte zuvor gesagt, die Gäste hätten am Dienstag (16. Juli) nicht wie geplant aus dem Hotel ausgecheckt. Hotelpersonal habe die Leichen entdeckt, als es das Zimmer reinigen wollte. Nach Polizeiangaben wurden auf einem Tisch Teller mit Essen entdeckt, das größtenteils noch in Folie verpackt war. 

Zwei der Vietnamesen, die am Wochenende in das Hotel eingecheckt hatten, besaßen auch einen US-Reisepass, darunter auch die mutmaßliche Täterin. Die Gruppe bewohnte verschiedene Zimmer im siebten und im fünften Stock.

Die thailändische Zeitung "Khaosod" berichtete unter Berufung auf die Behörden, die mutmaßliche Täterin habe zuvor ein Ehepaar aus der Gruppe überredet, in den Bau eines Krankenhauses in Japan zu investieren. Jedoch habe das Paar dabei umgerechnet rund 250.000 Euro verloren - und die 56-Jährige seither immer wieder aufgefordert, für den Verlust aufzukommen. Schließlich sollen beide Parteien vereinbart haben, sich für eine Aussprache in Japan zu treffen. Wegen Visaproblemen sei die Gruppe dann aber nach Thailand ausgewichen.

Angst vor negativer Presse

Der Fall hatte in Thailand für viel Aufsehen gesorgt. Zunächst war gar von einer Schießerei die Rede gewesen - jedoch wiesen die Behörden diese Berichte schnell zurück. Vor allem die Regierung befürchtet, dass jede Art von schlechter Presse dem wichtigen Tourismussektor schaden könnte, der nach der Corona-Pandemie gerade erst wieder auf die Beine kommt. 

Das Luxushotel Grand Hyatt Erawan ist bekannt und liegt in einer beliebten Gegend mit mehreren Shopping-Malls. Ganz in der Nähe befindet sich auch der berühmte Erawan-Schrein, eine der heiligsten religiösen Stätten in Bangkok.

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:newstime

Sogar Ministerpräsident Srettha Thavisin sah sich veranlasst, sich umgehend einzuschalten und noch am Abend bei einer Pressekonferenz den Fragen Dutzender Journalisten zu stellen. "Es wird vermutet, dass sie seit etwa 24 Stunden tot sind. Bei der ersten Begehung des Tatorts gab es keine Anzeichen von Raub und Gewalt", erklärte er.

 

 

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