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Vorgang erinnere an "Sippenhaft"

Nach Rausschmiss: Schröder-Kim verklagt das Land NRW

  • Veröffentlicht: 07.07.2023
  • 09:57 Uhr
  • Lena Glöckner
Soyeon Schröder-Kim verklagt offenbar ihren alten Arbeitgeber.
Soyeon Schröder-Kim verklagt offenbar ihren alten Arbeitgeber.© Julian Stratenschulte/dpa

Wegen der Beziehungen ihres Mannes zu Russland hat das Land NRW Soyeon Schröder-Kim gefeuert. Doch die Südkoreanerin will das offenbar nicht gelten lassen - und klagt.

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Die Ehefrau des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) will offenbar das Land Nordrhein-Westfalen verklagen. Das berichtet das Portal "The Pioneer". Soyeon Schröder-Kim wurde erst kürzlich aus der landeseigenen Stiftung NRW Global Business geworfen.

Im Video: Wegen Russland-Feier - So-yeon Schröder-Kim fristlos gekündigt

Im Umfeld von Schröder-Kim spreche man laut Bericht davon, dass es für die Entscheidung der Gesellschaft keine rechtliche Grundlage gegeben habe – der Vorgang erinnere an "Sippenhaft". Erst zu Beginn der Woche hatte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) mitteilen lassen, dass Schröder-Kim keine Abfindung erhält. Die arbeitsrechtliche Lage sei von Spezialisten geprüft worden. Das könnte den Frust der 55-Jährigen zusätzlich gefüttert haben.

Schröder besuchte Putin nach Kriegsbeginn

Schröder-Kim und ihr Ehemann waren zuletzt in die Kritik geraten, weil sie im Mai in Berlin an einem Empfang der russischen Botschaft zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland teilgenommen hatten. Kurz darauf gab die Wirtschaftsförderungsgesellschaft die Auflösung des Vertrags mit Schröder-Kim bekannt.

Gerhard Schröder war nach seiner Abwahl als Bundeskanzler viele Jahre für russische Energiekonzerne tätig und gilt bis heute als enger Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin, von dem er sich auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht lossagte. Wenige Wochen nach Kriegsbeginn besuchte er Putin sogar in Moskau. Während der Reise hatte auch ein Foto, das seine Ehefrau bei Instagram von sich gepostet hatte - in tiefer Andacht am Fenster, mit dem Kreml im Hintergrund - für viele kritische Kommentare gesorgt.

Ursprünglich war Schröder-Kims Vertrag als Südkorea-Repräsentantin noch bis Ende 2023 befristet. Über ihr Honorar machte das Wirtschaftsministerium keine Angaben. Die Abrechnung sei auf Tagesbasis in Abhängigkeit von vereinbarten Zielen und Maßnahmen erfolgt, heißt es in der Antwort an die AfD-Landtagsfraktion.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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