US-Wahlkampf
Nach Trumps Haustier-Behauptung: Bombendrohung in Springfield
- Aktualisiert: 13.09.2024
- 12:23 Uhr
- dpa
In Springfield sorgte eine absurde Aussage von Donald Trump im TV-Duell für Schlagzeilen: Er behauptete, Migranten würden dort Hunde essen. Das Weiße Haus kritisierte diese Bemerkung scharf und bezeichnete sie als "dumm" und "gefährlich". Kurz darauf kam es in der Stadt zu einem Großeinsatz.
Weißes Haus nennt Trumps Kommentare zu Migranten gefährlich
Die US-Regierung hat Ex-Präsident Donald Trump für die Verbreitung von unbelegten Behauptungen über angeblich Haustiere essende Migranten scharf verurteilt. Wenn Führungspersönlichkeiten "hasserfüllte Rhetorik und bizarre Verleumdungen" verbreiteten, die widerlegt seien, sei das gefährlich, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington auf Nachfragen zu Trumps jüngsten Äußerungen.
Ja, wir sind besorgt, das ist gefährlich.
Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weißen Hauses
Manche Migranten aus Haiti fürchteten wegen der Verbreitung von derlei Verschwörungstheorien um ihre Sicherheit.
Im Video: Nach Trumps rassistischen Äußerungen in TV-Duell - Haitis Regierung ist empört
Trump unterstellte Migranten, sie würden Haustiere essen
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump hatte Migrant:innen unterstellt, sie würden Haustiere essen. "In Springfield essen sie die Hunde - die Leute, die hierhergekommen sind - sie essen die Katzen. Sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben", sagte Trump beim TV-Duell gegen die Demokratin Kamala Harris vor einem Millionen-Publikum, ohne jeglichen Beleg für die Behauptung zu nennen.
Trump nahm damit Bezug auf eine Aussage seines Vizekandidaten J.D. Vance, der zuvor den Vorwurf in Umlauf gebracht hatte, illegal eingewanderte Migranten aus Haiti würden in Springfield in seinem Heimat-Bundesstaat Ohio Haustiere klauen und essen.
Bombendrohung in Springfield
US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield derartige Fälle nicht bekannt. Das Rathaus der Stadt wurde am Donnerstag wegen einer Bombendrohung geräumt. Die Warnung sei am Morgen per E-Mail eingegangen. Derzeit werde versucht, den Urheber der E-Mail ausfindig zu machen. Ob der Zwischenfall mit den jüngsten Schlagzeilen über Springfield im Zusammenhang stand, war unklar. Jean-Pierre sagte, der Hintergrund werde untersucht.
Vance selbst hatte zuletzt auf der Plattform X mit Blick auf seine Aussagen eingeräumt: "Es ist natürlich möglich, dass sich all diese Gerüchte als falsch herausstellen." Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, die Behauptungen zu wiederholen.
Trump stellt Einwanderer immer wieder als gefährliche Kriminelle dar
Als Reaktion auf die Äußerungen von Vance veröffentlichen zahlreiche Republikaner seit Tagen in sozialen Netzwerken mit Künstlicher Intelligenz generierte Bilder, auf denen Katzen oder Gänse zu sehen sind - meist versehen mit Rettungsaufrufen. Auch Trump postete auf Truth Social in den vergangenen Tagen solche Beiträge, unter anderem ein Bild von Kätzchen, die ein Schild halten mit der Aufschrift: "Lasst nicht zu, dass sie uns essen. Stimmt für Trump!"
Trump stellt Einwanderer immer wieder pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Er nutzt dazu auch entmenschlichende Sprache und nennt Migranten unter anderem "Tiere". Bei einem Auftritt im Bundesstaat Arizona sagte Trump, die USA hätten es mit einer beispiellosen Invasion von Migranten zu tun, die das Land zerstörten. Einmal mehr ging er auf Springfield ein und behauptete, die Migranten dort machten sich mit Gänsen und Haustieren davon.