Nach Tod von Franziskus
Nachfolge für Franziskus: Wird der neue Papst aus Deutschland kommen?
- Aktualisiert: 23.04.2025
- 15:28 Uhr
- Benedict Hottner
Drei deutsche Kardinäle werden bei der kommenden Papstwahl dabei sein. Könnte einer von ihnen der nächste Papst werden?
Nach dem Tod von Papst Franziskus dreht sich bereits jetzt vieles um die Suche seines Nachfolgers. Bei der nächsten Wahl des Papstes werden auch drei deutsche Kardinäle eine Stimme haben: Gerhard Ludwig Müller, Rainer Maria Woelki und Reinhard Marx. Wahlberechtigt sind laut Vatikan-Angaben nur Kardinäle unter 80 Jahren – derzeit also 135 von insgesamt 252. Unter ihnen befinden sich nur noch diese drei Deutschen.
Papstwahl: Drei Deutsche unter den Wahlberechtigten
Seit Jahrzehnten verändert sich die Zusammensetzung des Kardinalskollegiums: Während früher fast ausschließlich Europäer wahlberechtigt waren, kommen heute nur noch 53 der 135 stimmberechtigten Kardinäle aus Europa. Die übrigen stammen aus Lateinamerika, Asien, Afrika, Nordamerika und Ozeanien. Besonders Papst Franziskus hat viele Kardinäle aus entlegeneren Regionen in das Gremium berufen.
Keiner der deutschen Kardinäle gilt als Favorit
Auch wenn drei Deutsche dabei sind – als ernsthafte Kandidaten für das Papstamt gelten sie nicht. Gerhard Ludwig Müller etwa, ehemals Präfekt der Glaubenskongregation, steht für einen sehr konservativen Kurs und fiel immer wieder durch umstrittene Aussagen auf – etwa zu Corona-Maßnahmen oder mit Holocaust-Vergleichen. Das Verhältnis zu Papst Franziskus war angespannt, seine Amtszeit in der Kurie wurde 2017 nicht verlängert.
Auch Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, ist in der Kritik – vor allem wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen. Papst Franziskus ordnete 2021 eine Auszeit für ihn an, lehnte seinen Rücktritt aber später ab.
Reinhard Marx als reformorientierte Stimme
Anders liegt der Fall bei Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising. Er gilt als Reformer, ist Papst Franziskus eng verbunden und war an der Kurienreform beteiligt. Als Initiator des Synodalen Wegs - einer Debattenkultur in der römisch-katholischen Kirche - vertritt er eine offenere Linie in der deutschen Kirche.
Trotzdem wird auch er aktuell nicht als Favorit für das höchste Amt der katholischen Kirche gehandelt. Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sagte Marx, er habe noch keinen konkreten Kandidaten im Blick – werde aber darüber nachdenken. Ein deutscher Papst, so scheint es, ist derzeit eher unwahrscheinlich.
- Verwendete Quellen: