Nach Terroranschlägen
Pakistan weist 1,7 Millionen illegal eingewanderte Afghanen aus
- Veröffentlicht: 06.10.2023
- 14:35 Uhr
- Stefan Kendzia
Die Regierung in Islamabad sieht sich nach Terroranschlägen von illegal eingewanderten Afghanen bedroht: Mehr als ein Dutzend Selbstmordanschläge soll es seit Jahresbeginn gegeben haben. Jetzt fordert Pakistan mehr als 1,7 Millionen Afghanen zur Ausreise auf.
Pakistan will nicht registrierte Flüchtlinge aus dem Nachbarland Afghanistan ausweisen. Dabei handelt es sich um mehr als 1,7 Millionen ausreisepflichtige, illegal eingereiste Menschen. Mit dieser Maßnahme soll die Sicherheitslage im Land verbessert werden.
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Bis 1. November müssen ausreisepflichtige Afghanen Pakistan verlassen
"Wir haben den illegalen Einwanderern eine Frist bis zum 1. November gesetzt, um das Land freiwillig zu verlassen, andernfalls werden sie von den Strafverfolgungsbehörden abgeschoben", so zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) den pakistanischen Innenminister Sarfraz Bugti.
Die Frist gilt für alle Menschen ohne offizielle Aufenthaltserlaubnis - allerdings machen Menschen aus Afghanistan den größten Anteil an irregulär Eingewanderten aus. Laut Bugti gibt es etwa 4,4 Millionen afghanische Flüchtlinge im Land - 1,7 Millionen davon ohne gültige Papiere.
Grund für die Ausweisung ist die Gefährdungslage im Land durch terroristische Anschläge: "Wir haben Beweise für Anschläge, die von Afghanistan aus gegen Pakistan verübt wurden und an denen afghanische Staatsangehörige beteiligt waren", so Bugti. "Wir haben seit Januar 24 Selbstmordanschläge erlebt, 14 davon wurden von Afghanen verübt" - so wird Bugti von "Aljazeera" zitiert. Ab November dürfen afghanische Bürger:innen laut der "Frankfurter Allgemeinen" dann nur noch mit einem gültigen Reisepass und Visum nach Pakistan einreisen. Beide Staaten teilen sich eine fast 2.600 Kilometer lange Grenze.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Frankfurter Allgemeine: "Pakistan weist 1,7 Millionen Afghanen aus"