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Insolvenz deckt auf

Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf: Modehaus versenkt  Steuerzahler-Millionen

  • Veröffentlicht: 04.08.2023
  • 15:18 Uhr
  • Stefan Kendzia
Durch die Insolvenz von Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf kommt ans Licht: Es flossen wohl mehr Gelder als vermutet.
Durch die Insolvenz von Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf kommt ans Licht: Es flossen wohl mehr Gelder als vermutet.© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Während der Coronakrise soll sich das Modehaus Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf von der staatseigenen KfW-Bank rund 200 Millionen Euro geliehen haben. Zusätzlich flossen laut dem Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen 52 Millionen Euro an Corona-Überbrückungshilfe. Das Geld wird als verloren angenommen.

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200 Millionen Euro Kredit durch die KfW-Bank. Zusätzlich 52 Millionen Euro Überbrückungshilfen. Gelder, die das Modehaus Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf erhalten hat - aber nicht ganz rechtmäßig, wie ein Kassensturz anhand der tatsächlichen Geschäftszahlen offenbaren soll. Dass nun die zu viel gezahlten Hilfen vom Steuerzahler wieder zurückfließen, ist äußerst unwahrscheinlich, so der "Spiegel".

Modehaus hat mehr Gelder erhalten, als es überhaupt hätte dürfen

Die tatsächlichen Geschäftszahlen des insolventen Modehauses Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf sprechen eine klare Sprache: Denn das Unternehmen soll mehr Geld an Überbrückungshilfe erhalten haben, als es hätte bekommen dürfen. Insgesamt flossen 52 Millionen Euro an P&C Düsseldorf - übrigens der "beihilferechtliche Maximal­betrag", laut Ministerium.

Der Staat hätte sogar jetzt die Möglichkeit, seine eigene Hilfezusage durch die inzwischen angemeldete Insolvenz rückwirkend zu widerrufen - allerdings müsste man dies dann beim Insolvenzverwalter anmelden. So, wie es alle anderen Gläubiger auch machen müssen. Die Chance darauf ist wohl mehr als gering einzuschätzen.

Nachdem der Bund erst vor kurzem den Kredit der staatseigenen KfW-Bank in Höhe von 200 Millionen Euro in den Wind schreiben kann, sorgt jetzt der Verlust der Überbrückungshilfe-Millionen für erneuten Frust und Ärger. Denn laut "Manager Magazin" sollen die Eigentümer des Modehauses während der Pandemie viele Unternehmens-Vermögenswerte in die Schweiz transferiert haben. So blieb angeblich nur ein kläglicher Unternehmensrest übrig, der sich wohl nicht gegen die Folgen der Pandemie und des Ukrainekrieges schützen konnte.

In Deutschland gibt es zwei rechtlich und wirtschaftlich unabhängige Unternehmen Peek & Cloppenburg mit ihren Hauptsitzen in Düsseldorf und Hamburg.

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