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Geld, Pistolen, Patronen

Polizei in Niedersachsen: Immer wieder verschwinden Dinge aus den Asservatenkammern

  • Veröffentlicht: 12.07.2024
  • 16:02 Uhr
  • Clarissa Yigit
In den Asservatenkammern der Polizei in Niedersachsen kommt es immer wieder zu Diebstählen. Insbesondere Geld taucht oftmals nicht wieder auf.
In den Asservatenkammern der Polizei in Niedersachsen kommt es immer wieder zu Diebstählen. Insbesondere Geld taucht oftmals nicht wieder auf.© Bits and Splits - stock.adobe.com

Die Asservatenkammern in Niedersachsen werden immer wieder von Langfingern heimgesucht.

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Inhalt

  • Abhandengekommenes Bargeld
  • Auch Maschinenpistolen und Patronen verschwunden
  • Diebstahl aus dem Homeoffice

Eigentlich sollte eine Asservatenkammer ein sicherer Ort sein, an dem unter anderem neben Tatwerkzeugen auch Beweismittel und sichergestelltes Bargeld lagern.

Allerdings kommt es offenbar öfter vor, dass sich Menschen an den lagernden Gegenständen bereichern - insbesondere Bargeld wird gerne mitgenommen.

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Abhandengekommenes Bargeld

So lagerten laut einem Bericht des NDR beispielsweise 2.810 Euro im Sommer 2022 in einer Asservatenkammer in Osnabrück. Bei dem Fall stand ein Mann unter Verdacht, eine Geldkassette seiner Geliebten geknackt und das Bargeld entwendet zu haben. Er wurde erwischt. Ihm wurde das mutmaßlich gestohlene Geld abgenommen und in Verwahrung gegeben. Als der Fall allerdings weiter verarbeitet werden sollte, sei das Geld weg gewesen. Die Justiz leitete Ermittlungen gegen Unbekannt ein. Bis heute ist das Verschwinden des Geldes aber immer noch nicht geklärt.

Daher sollen nun künftig nur noch ausgewählte Personen den Asservatenraum betreten dürfen. Ein Chip speichert mittlerweile ab, wer Zutritt zu dem Raum hatte.

Im Polizeikommissariat Wildeshausen lagerten 3.500 Euro aus einer Haftbefehlszahlung im Asservatenraum. Auch hier sei das Geld plötzlich verschwunden gewesen. In Verdacht stehe eine Polizistin, die sich demnächst vor Gericht verantworten müsse.

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Auch Maschinenpistolen und Patronen verschwunden

Wie der NDR auf Nachfrage erfahren hat, seien allerdings in der Zeit zwischen 2022 und 2024 keine Schusswaffen oder Akten, die einer besonderen Geheimhaltung unterliegen, abhandenkommen. So sorgten in der Vergangenheit eine Maschinenpistole, ein Revolver des Spezialeinsatzkommandos, Akten oder auch sichergestellte Fahrräder für Schlagzeilen.

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Diebstahl aus dem Homeoffice

Dafür seien allerdings aus der Privatwohnung einer Polizistin im Bereich der Direktion Oldenburg neun Ermittlungsakten und ein gesperrter Dienstlaptop verschwunden. Diese sei ihr vermutlich aus dem Homeoffice gestohlen worden, da sie besagte Gegenstände mit nach Hause genommen habe. Nun werde gegen eine unbekannte Person ermittelt, berichtet der NDR.

Aber auch Haschisch (in Meppen), zwei Magazine für eine Maschinenpistole MP5 an der Polizeiakademie oder 148 Patronen (die landesweit nicht auffindbar sind) hätten seit 2022 urplötzlich den oder die Besitzer:in gewechselt. "Jede fehlende Patrone ist eine zu viel", zitiert der NDR die Polizeidirektion Göttingen.

:newstime

Dabei sei menschliches Fehlverhalten nach Angaben des Innenministeriums nie auszuschließen, was offenbar bei allen aufgelisteten Fällen zugrunde liege.

Alleine bei der Landespolizei Niedersachsen arbeiten aktuell rund 24.000 Beschäftigte. Davon sind 19.500 Polizeibeamt:innen.

  • Verwendete Quellen:
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