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Droht eine Eskalation?

Putin droht dem Westen: Kremlchef spricht von atomaren Mittelstreckenraketen

  • Aktualisiert: 30.07.2024
  • 08:50 Uhr
  • dpa

Die geplante Stationierung von US-Waffensystemen in Deutschland sorgt in Russland weiter für Empörung. Präsident Putin droht dem Westen jetzt mit einer harschen Reaktion.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2026 wollen die USA ihre Waffensysteme in Deutschland stationieren.

  • Seit der Ankündigung entsprechender Pläne hagelt es aus Russland Kritik.

  • Nun drohte Putin dem Westen mit atomaren Mittelstreckenraketen.

Kremlchef Wladimir Putin hat bei der großen Marineparade in St. Petersburg mit Dutzenden Kriegsschiffen eine Reaktion auf die für 2026 geplante Stationierung von US-Raketen in Deutschland angedroht. Russland werde im Fall einer Umsetzung der Pläne "spiegelgerecht" reagieren und sich einem früheren Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen nicht mehr verpflichtet fühlen. Die Waffen dafür seien kurz vor der Fertigstellung, hieß es aus dem Kreml.

Der INF-Vertrag über ein Verbot dieser Waffen gilt nach der Kündigung der USA 2019 ohnehin schon nicht mehr. Laut Putin hatte sich Russland bisher aber ein Moratorium auferlegt und weiter an die Vereinbarungen gehalten. Die USA beklagen dagegen seit langem russische Verstöße gegen den Vertrag.

Russland hatte die in diesem Monat verkündete Entscheidung der USA, Marschflugkörper und Raketen in Deutschland 2026 als zusätzliche Abschreckung zu stationieren, scharf kritisiert. Putin selbst beklagte einen Rückfall in den Kalten Krieg. Die Pläne gelten als Reaktion auf den seit zwei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Im Video: Kiew zeigt sich in Peking bereit für Verhandlungen

Putin: US-Raketen können russische Ziele erreichen

Putin betonte bei der Parade, dass mit den Raketen, die in der Perspektive auch mit nuklearen Sprengköpfen ausgerüstet werden könnten, wichtige Ziele in Russland in Reichweite gerieten. Staatliche, militärische Objekte und wichtige Industrieanlagen könnten so binnen zehn Minuten getroffen werden. Darauf werde Russland "spiegelgerecht" antworten. Auch russische Kriegsschiffe könnten demnach mit Raketen als Antwort ausgestattet werden.

In einer Erläuterung der Bundeswehr zum russischen Vorgehen heißt es, Russland habe unter anderem nuklearwaffenfähige Iskander-Raketen in der Exklave Kaliningrad stationiert und könne mit seinen Mittelstreckenwaffen auch deutsche Städte treffen. Die Pläne seien eine Antwort hierauf und dienten der Abschreckung.

Unter den US-Waffen für Deutschland sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk sein, die technisch gesehen auch nuklear bestückt sein können, Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen, die insgesamt weiter reichen sollen als bislang stationierte Landsysteme.

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