Angesichts hybrider Kriegsführung des Kremls
Putin habe es auf Deutschland abgesehen - Faeser warnt vor verschärfter Sicherheitslage
- Aktualisiert: 14.01.2025
- 11:14 Uhr
- Franziska Hursach
Laut der Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die Bedrohungslage angesichts der russischen Kriegsführung eine neue Dimension erreicht. Deutschland stehe dabei im Fokus Putins.
Das Wichtigste in Kürze
Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser warnt vor einer verschärften Sicherheitslage durch russische Cyberangriffe, Desinformationskampagnen sowie zunehmende Sabotage- und Spionageaktivitäten.
Angesichts der Bedrohung prüft die Bundesregierung die Nutzung von Kellern, Tiefgaragen und U-Bahnhöfen als Schutzräume.
Faeser wirft Russland außerdem vor, Migration gezielt einzusetzen, um europäische Staaten zu destabilisieren.
Knapp drei Jahre nach dem Beginn von Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine warnt Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor einer neuen Dimension der Bedrohung angesichts Russlands hybrider Kriegsführung.
Vermehrt Sabotage und Spionage
Die SPD-Politikerin betonte in der Süddeutschen Zeitung, dass sich die Sicherheitslage "deutlich verschärft" habe. "Putin agiert absolut skrupellos." Das zeige sich an der "Brutalität", mit der er "seinen Angriffskrieg auch gegen die ukrainische Zivilbevölkerung führt", aber auch an "Cyberangriffen oder Desinformationskampagnen".
Angriffe auf kritische Infrastrukturen und Unternehmen nehmen ihr zufolge sichtbar zu, ebenso wie die Zahl der Vorfälle im Bereich Sabotage und Spionage, die einen deutlichen Anstieg verzeichnen.
"Putin hat es auf Deutschland abgesehen"
Deutschland stehe als größter Unterstützer der Ukraine in Europa im Fokus russischer Aggression.
Wir sind der größte Unterstützer der Ukraine in Europa, darauf hat es Putin abgesehen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser
Die Bundesregierung prüfe daher laut Faeser eine Erweiterung der Schutzraumkapazitäten: "Wir prüfen gerade, wie Keller in öffentlichen Gebäuden, Tiefgaragen oder U-Bahnhöfe als Schutzräume genutzt werden können", so Faeser weiter.
Aktuell stehen für die rund 80 Millionen Einwohner:innen lediglich etwa 480.000 Plätze zur Verfügung. "Ziel ist ein System, das Menschen sehr schnell auf ihrem Handy zeigt, wo sie in der Nähe Schutz finden können", sagte Faeser.
Zudem wirft sie Moskau vor, Migration zu instrumentalisieren, um Staaten zu destabilisieren. Grenzkontrollen seien daher weiterhin notwendig. Die Kontrollen hätten in Europa ein wichtiges Signal gesetzt: "Deutschland hat seine humanitäre Verantwortung für Geflüchtete in viel größere Weise erfüllt als andere Staaten, so geht es nicht weiter."
- Verwendete Quelle:
- Süddeutsche Zeitung: "Russland facht die Migration an, um Staaten zu destabilisieren"