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Ukraine-Krieg

Putin verplappert sich: Russische Verluste im Ukraine-Krieg weitaus höher als bekannt

  • Aktualisiert: 14.06.2024
  • 09:26 Uhr
  • Christina Strobl

Der russische Präsident Putin äußert sich über Todeszahlen russischer Soldaten im Ukraine-Krieg und offenbart weitaus größere Verluste, als die offiziellen Angaben verlauten lassen. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg äußerte sich Russlands Präsident Wladimir Putin über die Verluste der russischen Armee und verplappert sich dabei.

  • Putin rutschte heraus, dass die eigentlichen Zahlen der Kriegsopfer weitaus höher sind, als die offiziellen Angaben es verlauten lassen.

  • Laut dem Kreml-Chef melden sich täglich mehr als 1.000 neuer Soldaten in den russischen Rekrutierungs- und Meldebüros.

Dass die russische Propaganda die Verluste aufseiten des Kremls seit Beginn des Ukraine-Krieges schönredet, war bereits von den USA angenommen worden. Ein Versprecher Wladimir Putins bei einer Veranstaltung gewährt nun weitaus realistischere Eindrücke in die russische Kriegsmaschinerie.

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Putin: Russland hat weitaus weniger "unwiederbringliche Verluste" als die Ukraine

Beim internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg (SPIEF) hat der russische Präsident auch über die Anzahl der Toten seit Beginn des Ukraine-Konflikts gesprochen. Dabei soll er versucht haben, die russischen Verluste geringer darzustellen, wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet. Jedoch verplapperte sich der Kreml-Chef demnach und widersprach seiner eigenen Propaganda. Anders als bei sonstigen Angaben zeigen Hochrechnungen eine Annäherung an die durch die USA und Ukraine geschätzten russischen Verluste.

"Nach unseren Berechnungen verliert die ukrainische Armee etwa 50.000 Menschen pro Monat", erklärte Putin laut der russischen Nachrichtenagentur "Tass". Verletzte und Tote würden demnach ungefähr jeweils 50 Prozent ausmachen. Die russischen Verluste seien "natürlich um ein Vielfaches geringer", fügte der Kreml-Chef noch hinzu. Der Versprecher ereignete sich jedoch kurz im Anschluss, durch Putins Aussage: "Was die unwiederbringlichen Verluste betrifft, so ist das Verhältnis eins zu fünf."

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Tausende von Toten pro Monat, sowohl für Russland als auch für die Ukraine

Das konkrete Verhältnis bietet die Basis für Berechnungen. Bei 50.000 Menschen pro Monat für die Ukraine liegen die gesamten russischen Verluste, zieht man Putins Aussage mit in Betracht, bei 10.000 Soldaten. Legt man dasselbe Verhältnis von 50/50 an die russischen Verluste, so bedeutet das 5.000 "irreparable Verluste", also Tote.

Laut dem Institute for the Study of War (ISW) ist das Verhältnis von eins zu eins bei Verlusten und Verletzten jedoch unwahrscheinlich. Üblicherweise handle es sich meist um ein 1:3-Verhältnis. Geht man nun von den Todeszahlen aus, bedeutet dies, dass es etwa 15.000 verwundete russische Soldaten pro Monat gibt. Die gesamten Verluste, seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine, lägen demnach bei 20.000 Russen je Monat.

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Der ehemalige russische Verteidigungsminister Schoigu soll deutlich untertrieben haben

Wie die "Frankfurter Rundschau" meldet, sei die Anzahl der russischen Verluste nahe an den Schätzungen des Befehlshabers der ukrainischen Bodentruppen, Generalleutnant Oleksandr Pawljuk. Dieser soll von etwa 25.000 bis 30.000 russischen Verwundeten und Toten pro Monat gesprochen haben. Einer Schätzung der USA vom Dezember des vergangenen Jahres nach, würden sich die Zahlen auf etwa 315.000 Gesamtverluste belaufen, berichtet das US-amerikanische Nachrichtenmagazin "Newsweek".

Laut dem ISW ist diese Zahl realistisch. Jedoch auch weit höher als der damalige russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu laut "Bild" sechs Monate nach Beginn des Konflikts behauptete. Schoigu hatte damals von 5.937 russischen Toten pro Monat gesprochen.

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Täglich über 1.000 Soldaten für Russland

Auf dem internationalen Wirtschaftsforum äußerte sich Putin auch zu den jüngsten Bestrebungen der Ukraine, neue Soldaten zu rekrutieren: "Sie haben 30.000 angesammelt, also letzten Monat, vorletzten Monat, etwa 50.000 bis 55.000, nach unseren Daten. Aber damit ist das Problem nicht gelöst. Wissen Sie, warum? Weil diese ganze Mobilisierung nur die Verluste deckt. Alles dient dazu, die Verluste auszugleichen." Aufgrund von fehlenden offiziellen Angaben der ukrainischen Verluste, lässt sich die Aussage des Kreml-Chefs jedoch nur schwer überprüfen.

Rekrutierungsprobleme habe Russland nicht, wie Putin weiter sagte. Laut seiner Aussage würden sich täglich mehr als tausend Freiwillige bei den Rekrutierungs- und Meldebüros einfinden.

  • Verwendete Quellen:
  • "Newsweek"
  • "Bild"
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