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Verschärfung der Asylpolitik?

"Regierung ist führungslos": Merz erklärt Migrationsgipfel mit der Ampel für gescheitert

  • Aktualisiert: 10.09.2024
  • 18:37 Uhr
  • Kira Born

Aus und vorbei? Für Unionschef Friedrich Merz sind die Gespräche über eine Verschärfung der Migrationspolitik unter anderem durch eine Führungsschwäche des Kanzlers ergebnislos geblieben. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Union-Chef Friedrich Merz erklärt die Gespräche des Migrations- und Asylgipfels mit der Ampel-Regierung für fehlgeschlagen.

  • Merz kritisiert die Uneinigkeit der Ampel-Regierung als einen Grund für das fruchtlosen Treffen.

  • Der CDU-Vorsitzende warnt davor, dass das Scheitern des Asylgipfels die Umfragewerte der AfD beflügeln könne.

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat die Gespräche mit der Ampel-Regierung über eine Verschärfung der Asylregeln für gescheitert erklärt. Die Koalition sehe sich offensichtlich nicht zu umfassenden Zurückweisungen an den deutschen Staatsgrenzen in der Lage, sagte der CDU-Vorsitzende in Berlin. "Damit ist der Versuch gescheitert, einen gemeinsamen Weg zu gehen", fügte er hinzu.

Am Montag (9. September) und am Dienstagmorgen habe es noch sehr deutliche Hinweise gegeben, dass man zu umfassenden Rückweisungen bereit sei, sagte Merz. Seine Vermutung sei, "dass wieder einmal die Grünen im Hintergrund blockiert haben und dafür gesorgt haben, dass die SPD und die FDP nicht so weit gehen konnten, wie sie das uns auch gesagt haben". Er befürchte, dass die aktuellen Beschlüsse dazu führten, dass die Migration wieder steige.

Merz: Kanzler Scholz hätte Richtlinienkompetenz nutzen müssen

Der Vorsitzende der Union vermisse Führung durch Kanzler Olaf Scholz (SPD). Dieser "hätte spätestens in dieser Situation jetzt wirklich von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen müssen und es durchsetzen müssen". Dazu seien keine rechtlichen Regelungen und keine Gesetzgebung im Bundestag nötig gewesen, nur eine Verwaltungstätigkeit der Bundesregierung. "Dazu hätte der Bundeskanzler eine entsprechende Anweisung geben können. Er tut es nicht. Die Regierung ist führungslos."

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Seit dem mutmaßlich islamistischen Anschlag von Solingen ist noch nicht einmal eine Woche vergangen. Die Bundesregierung reagiert mit konkreten Maßnahmen darauf.

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"Ich hätte es wirklich gern anders gesehen, aber das ist die Realität dieser Ampel und insbesondere die Realität der Entscheidungsunfähigkeit von drei Koalitionspartnern, die immer weniger zusammenfinden", sagte Merz. In dieser Woche werde nun im Bundestag über Gesetzgebungsvorschläge der Koalition und der Union beraten - etwa zum Asylbewerberleistungsrecht, bei der Kriminalitätsbekämpfung und den Sicherheitsgesetzen. "Wir sind jetzt zurück im normalen parlamentarischen Verfahren." Die Erfahrung zeige aber: Am Ende werde der kleinste gemeinsame Nenner der Koalition den Ausschlag geben. "Das wird nicht genügen, jetzt schnell die Probleme in den Griff zu bekommen."

Der CDU-Politiker befürchte, dass das Scheitern der Gespräche der AfD bei der Bundestagswahl in die Karten spiele, warnte Merz. "Wenn bis dahin die Probleme nicht gelöst sind und die Chancen sind heute gesunken, wenn bis dahin die Probleme nicht gelöst sind, dann werden erneut die Rechts- und Linkspopulisten in diesem Lande triumphieren." 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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