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Geschichtsträchtiges Fiasko

Rekordverlust bei Siemens Energy: Probleme im Windkraftgeschäft

  • Veröffentlicht: 15.11.2023
  • 16:20 Uhr
  • Stefan Kendzia
Siemens Energy hat den höchsten Verlust seiner Geschichte bekannt gegeben, schuld sind Probleme im Windkraftgeschäft.
Siemens Energy hat den höchsten Verlust seiner Geschichte bekannt gegeben, schuld sind Probleme im Windkraftgeschäft.© REUTERS

Schlechte Nachrichten aus dem Hause Siemens Energy: Das Unternehmen hat den höchsten Verlust seiner Geschichte bekannt gegeben. Sorgenkind ist das Windkraftgeschäft - im Rest des Konzerns soll es gut laufen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Siemens Energy verzeichnet den höchsten Verlust in seiner Unternehmensgeschichte.

  • Es handelt sich um 4,6 Milliarden Euro.

  • Erst für das Jahr 2026 wird mit einer Profitabilität im Windbereich gerechnet.

Ein ganz kräftiges Sturmtief macht sich im Windkraftgeschäft von Siemens Energy bemerkbar: Der Konzern muss den höchsten Verlust seiner Geschichte verkraften. Es handelt sich nach Bekanntgabe von Siemens Energy um einen riesigen Verlust von 4,6 Milliarden Euro. Immerhin sollen die Geschäfte im Rest des Konzerns solide laufen.

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Für 2024 wird mit Gewinnen gerechnet - allerdings nur durch Verkäufe

Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hat das mit Abstand größte Minus in seiner noch jungen Geschichte bekannt gegeben: Im abgelaufenen Geschäftsjahr soll es einen Verlust von 4,6 Milliarden Euro gegeben haben. Ursache seien die Probleme im Windkraftgeschäft, die Siemens Energy regelmäßig die Bilanz verhageln.

Trotzdem erwartet das Münchner Unternehmen für 2024 einen Gewinn von einer Milliarde Euro - allerdings nur durch Verkäufe. Auch wenn die restlichen Geschäfte solide laufen, können die Verluste im Windbereich nicht wettgemacht werden. "In einem äußerst herausfordernden Jahr für Siemens Energy wachsen zwei Drittel unserer Geschäfte profitabel und haben ihre Jahresziele erreicht oder übertroffen", betonte Konzernchef Christian Bruch.

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Profitabilität im Windbereich wird für 2026 erwartet

Das kommende Jahr wird trotz Verkäufen im Bereich Windkraft nicht rosig verlaufen - vor Sondereffekten erwartet der Konzern dort ein Minus von rund zwei Milliarden Euro. Erst 2026 werde der Windbereich profitabel arbeiten. Wichtig zu wissen sei laut Bruch, dass die gesamte Windkraftindustrie an Wachstumsschmerzen leide. Man habe unterschätzt, dass trotz hoher Nachfrage keine Gewinne erwirtschaftet werden. Bei Siemens Energy kommen noch teure Qualitätsprobleme bei einigen Anlagentypen hinzu. Einen Ausstieg aus der Windkraft schließt Bruch derzeit aber aus.

Aufgrund der negativen Zahlen hat die IG Metall Siemens Energy aufgefordert, Perspektiven in der Sparte Windkraft aufzuzeigen. "Nur damit werden das Unternehmen und seine Beschäftigten wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen und ihr großes Potenzial im Rahmen der Energiewende umsetzen können", erklärte der Zweite Vorsitzende Jürgen Kerner. Er lobte die staatliche Bürgschaft und das Engagement von Siemens.

Die aktuell große Nachfrage nach unseren Produkten bringt auch Herausforderungen mit sich.

Christian Bruch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens Energy AG

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Börse reagierte positiv

Da kann Siemens Energy der IG Metall durchaus schon etwas entgegensetzen: Die Nachfrage nach den Produkten des Konzerns ist trotzdem weiter hoch. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Auftragseingang mit gut 50 Milliarden Euro rund ein Drittel höher als 2022. Der Auftragsbestand wuchs um gut ein Siebtel auf 112 Milliarden. Der Umsatz legte rund zehn Prozent auf 31,1 Milliarden Euro zu. "Die aktuell große Nachfrage nach unseren Produkten bringt auch Herausforderungen mit sich", sagte Bruch. "Wir sind daher froh, dass wir nach sehr konstruktiven Gesprächen eine gute Lösung mit allen Beteiligten gefunden haben, unser durch die Energiewende stark beschleunigtes Wachstum sicherzustellen."

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte im Ringen um Garantien für Siemens Energy einen Durchbruch gemeldet. Kern ist eine Bürgschaft des Bundes über 7,5 Milliarden Euro. Auch die ehemalige Konzernmutter Siemens, Privatbanken und weitere Akteure beteiligen sich. Insgesamt geht es um 15 Milliarden. Die Börse reagierte positiv auf die aktuelle Lage bei Siemens Energy.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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