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Bevölkerung alamiert

Putins Finanz-Sektor nach US-Sanktionen massiv unter Druck

  • Aktualisiert: 17.06.2024
  • 17:30 Uhr
  • Babette Büchner
Der Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin wächst.
Der Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin wächst.© Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Ein Kollaps der russischen Wirtschaft blieb trotz massiver Sanktionen bislang aus. Unberührt lassen sie das Land jedoch nicht. Nach einem neuen Sanktionspaket der USA musste die Moskauer Börse den Handel mit US-Dollar und Euro beenden. Die Bevölkerung ist alarmiert.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA haben neue Sanktionen gegen Russland verhängt, die auch Banken und die Moskauer Börse treffen.

  • Die russische Bevölkerung ist alarmiert und will offenbar noch schnell Geld abheben oder umtauschen.

  • Die Zentralbank der Russischen Föderation versucht, die Menschen zu beruhigen.

Der russische Finanzsektor gerät unter Druck. Grund ist ein neues Sanktionspaket, dass die US-Regierung am Mittwoch (12. Juni) angekündigt hat. Es trifft die Personen und Stellen, die Russland dabei unterstützen, Sanktionen zu umgehen und Materialien für das den Krieg gegen die Ukraine herzustellen. Betroffen von den Strafmaßnahmen, die am 13. August in Kraft treten sollen, sind auch Banken und die Moskauer Börse.

Lange Schlangen vor Bankfilialen

Die Börse kündigte an, als Reaktion darauf den Handel mit US-Dollar und Euro einzustellen. So fanden am Donnerstag keine Transaktionen an dem Finanzplatz statt. Zwischenzeitlich fiel der Wert des Börsenbetreibers Moscow Exchange um 15 Prozent. 

Das sorgt in der Bevölkerung für Unruhe. Laut "Bild" kursieren in den sozialen Medien Bilder mit langen Menschenschlangen vor russischen Banken und Wechselstuben. Offenbar werde versucht, Geld abzuheben oder umzutauschen, solange das noch möglich ist. Zudem seien bei Online-Banken seit Stunden Fehlermeldungen angezeigt worden, Kund:innen kommen nicht an ihre Konten. 

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Die Zentralbank der Russischen Föderation habe die Menschen beruhigt, schreibt die "Frankfurter Rundschau". "Unternehmen und Privatpersonen können weiterhin über russische Banken US-Dollar und Euro kaufen und verkaufen. Alle Dollar- und Euro-Gelder auf den Konten und Depots von Bürgern und Unternehmen sind weiterhin sicher", schreibe die Behörde in einer Mitteilung vom Mittwoch. Da der russische Rubel in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in die Krise geraten war und an Wert verloren hatte, halten viele Russ:innen ihre Ersparnisse in Dollar oder Euro. 

Das von Kreml-Herrscher Wladimir Putin regierte Russland war vor mehr als zwei Jahren, Ende Februar 2022, in die Ukraine einmarschiert und führt seitdem einen großangelegten Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Der Westen hat seit Kriegsbeginn als Reaktion auf den russischen Angriff bereits beispiellose Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt. Dazu gehören auch weitreichende Handelsbeschränkungen und Ausfuhrkontrollen, um die russische Kriegsmaschinerie von bestimmten Gütern abzuschneiden, die auf dem Schlachtfeld gebraucht werden.

  • Verwendete Quellen:
  • "Frankfurter Rundschau": "Russland vor Finanzkrise? Sanktionen drängen Putin in die Ecke"
  • Nachrichtenagentur dpa
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