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Test von Putins Marine

Russland feuert atomwaffenfähige Rakete von U-Boot ab

  • Veröffentlicht: 06.11.2023
  • 13:25 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Ein russisches Atom-U-Boot feuert eine ballistische Interkontinentalrakete des Typs Bulawa ab.
Ein russisches Atom-U-Boot feuert eine ballistische Interkontinentalrakete des Typs Bulawa ab.© Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat eine atomwaffenfähige Interkontinentalrakete abgefeuert.

  • Der Test erfolgte nach Moskaus Angaben von einem U-Boot aus.

  • Erst vor wenigen Tagen hatte Russland sich vom Verbot von Atomwaffentests verabschiedet.

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Erst vor wenigen Tagen hat Moskau das Verbot von Atomwaffentests aufgehoben. Jetzt meldet die russische Marine einen Test mit einer Interkontinentalwaffe.

Wenige Tage nach dem Rückzug Moskaus vom Verbot von Atomwaffentests hat die russische Marine das Abfeuern einer Interkontinentalrakete vermeldet. Eine mit Atomsprengköpfen bestückbare Rakete vom Typ Bulawa (Nato-Code: SS-N-32) sei erfolgreich getestet worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag (5. November) mit. Die Rakete sei von dem neuen Atom-U-Boot "Zar Alexander III." aus dem Weißen Meer unter Wasser abgeschossen worden und sei auf einem Übungsgelände der Tausende Kilometer entfernten Halbinsel Kamtschatka eingeschlagen. Wann der Test stattfand, geht aus der Mitteilung nicht hervor. 

Russland feuert Interkontintalrakete ab

Es handele sich um die Schlussetappe bei der Erprobung dieses neuen strategischen Atom-U-Boots der Borej-A-Klasse, hieß es weiter. Alles sei nach Plan gelaufen. Bisher seien drei dieser Kreuzer im Einsatz, einer durchlaufe die Tests, und noch drei würden gebaut, teilte das Ministerium mit. Die "Imperator Alexander III" ist den Angaben zufolge mit 16 Bulawa-Raketen und modernen Torpedowaffen ausgerüstet.Einen ähnlichen Test hatte Russland vor einem Jahr mit dem Atom-U-Boot "Generalissimus Suworow" absolviert. Die zwölf Meter lange Bulawa-Rakete hat eine Reichweite von schätzungsweise rund 8.000 Kilometer und kann bis zu sechs Atomsprengköpfe tragen. Sie ist zum Kernstück im Marine-Teil des russischen Nuklearwaffenarsenals geworden.

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Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag per Gesetz die russische Ratifizierung für das Verbot von Atomwaffentests zurückgezogen. Der Schritt war erwartet worden. Putin hatte den Ausstieg aus dem Vertrag über den Stopp von Nukleartests (CTBT) zuvor damit begründet, dass Russland die gleichen Möglichkeiten haben müsse wie die zweite große Atommacht USA.

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Putins U-Boot testet atomwaffenfähige Waffe

Die USA haben im Gegensatz zu Russland den Vertrag nie ratifiziert. Allerdings halten sich die Vereinigten Staaten wie alle anderen Länder außer Nordkorea seit den 1990er Jahren an das Testverbot. Der Atomteststopp-Vertrag selbst wurde 1996 verabschiedet, um die Weiterentwicklung von Nuklearwaffen einzudämmen. Die CTBT-Organisation in Wien betreibt ein globales Netzwerk an Messstationen, die Atomtests anhand von Druckwellen sowie chemischen und nuklearen Spuren entdecken können.

:newstime

Russland will auch künftig Daten von seinen eigenen 32 Stationen liefern. Nuklearwaffen werde Russland erst dann wieder testen, wenn die USA dies auch täten, hieß es aus Moskau.

Die Mitteilung aus Moskau zum Raketentest und der Rückzug vom Verbot von Atomwaffentests verschärft die Spannungen mit dem Westen weiter. Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind die Beziehungen ohnehin schlecht. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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