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Ärzte warnen vor Gesundheitsrisiken

Saharastaub verursacht Feinstaub-Alarm

  • Veröffentlicht: 11.03.2025
  • 11:05 Uhr
  • Angela Kolbe
Ein Messgerät des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erfasst die Feinstaubbelastung auf der Corneliusstraße in Düsseldorf.
Ein Messgerät des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erfasst die Feinstaubbelastung auf der Corneliusstraße in Düsseldorf.© Martin Gerten/dpa

In der Faschingswoche zog Saharastaub aus Nordafrika über Deutschland. Die Folge? Ein massiver Anstieg der Feinstaubwerte.

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Inhalt

Ob Leipzig, Kiel oder Köln – zahlreiche Städte in Deutschland warnen am 11. März vor einer enorm hohen Feinstaubbelastung. Auch ein Blick auf den Luftqualitätsindex vom Bundesumweltamt zeigt: Vor allem in der Nordhälfte der Bundesrepublik sind die Luftwerte schlecht bis sehr schlecht. Mehr dazu im Clip:

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Joyn-Teaser: Feinstaub

Bundesumweltamt warnt: Sehr schlechte Luftqualität im Norden Deutschlands

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Hochdruckphase begünstigt hohe Feinstaubwerte

Laut wetter.com gelangt Feinstaub auf unterschiedliche Wege in die Atmosphäre. Neben dem Saharastaub spielen auch der Straßenverkehr, Abrieb von Reifen, aufgewirbelter Staub, Heizkraftwerke und Öfen sowie die Wetterlage eine entscheidende Rolle. Vor allem die lang anhaltende Hochdruckphase der vergangenen Wochen begünstigt in die Höhe schießende Feinstaubwerte.

"Bei der aktuellen stabilen Wetterlage verteilt sich der Feinstaub nicht so gut, reichert sich an, und die Luftqualität verschlechtert sich von Tag zu Tag. Besonders Ballungsräume sind davon betroffen, da dort die Feinstaubbelastung ohnehin am höchsten ist", erläuterte wetter.com-Meteorologe Andreas Machalica im Februar. Schon damals schlugen zahlreiche Kommunen wegen einer hohen Feinstaubbelastung Alarm.

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Bundesumweltamt warnt vor gesundheitlichen Auswirkungen

Am Morgen des 11. März wurden unter anderem in Bielefeld, Hamburg, Hannover, Wolfsburg, Braunschweig, Magdeburg, Leipzig und Dresden "sehr schlechte" Luftqualitätswerte gemessen. So klassifiziert das Bundesumweltamt diese Kategorie: "Negative gesundheitliche Auswirkungen können auftreten. Wer empfindlich ist oder vorgeschädigte Atemwege hat, sollte körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden."

Meteorologe Andreas Machalica erklärt: "Wir atmen die Mikroteilchen ein, diese können sich in der Lunge anreichern und sogar ins Blut gelangen. Dabei gilt wie so oft: Die Menge macht das Gift. Mit der Zeit erhöht sich das Risiko für Lungenerkrankungen. Erschreckend ist, dass auch das Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Diabetes mit der Feinstaubbelastung steigt."

Die Berechnung des Index erfolgt anhand von Stunden- beziehungsweise Tagesmittelwerten der Stoffe Ozon, Stickstoffdioxid sowie der beiden Feinstaubpartikelgrößen PM10 und PM2,5. Die in Deutschland aktuellen Grenzwerte für Feinstaub stammen aus epidemiologischen Studien, die von WHO- und EU-Arbeitsgruppen zusammengefasst und unterstützt wurden, so das Deutsche Ärzteblatt.

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Für wen eine hohe Feinstaubbelastung besonders gefährlich ist

Laut Schätzungen der Europäischen Umweltagentur EEA sind innerhalb der Europäischen Union jährlich mindestens 239.000 Todesfälle auf eine zu hohe Feinstaubbelastung in der Luft zurückzuführen. Bei einem schlechten bis sehr schlechten Luftqualitätsindex rät das Umweltbundesamt Menschen, die empfindlich auf schlechte Luftqualität reagieren, von anstrengenden Aktivitäten im Freien ab: "Besser ist ein gemütlicher Spaziergang anstelle von Joggen. Dabei atmet man deutlich weniger schlechte Luft ein und tut mit der Bewegung trotzdem etwas Gutes für seinen Körper."

Laut der Behörde stellt Feinstaub besonders für Kinder, Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen und ältere Personen eine Belastung dar. Insbesondere Kinder atmen im Verhältnis zu ihrer körperlichen Größe mehr Luft ein als Erwachsene, heißt es weiter.

  • Verwendete Quellen:
  • umweltbundesamt.de: Luftdaten 11. März 2025
  • wetter.com: "Wetter hält Feinstaub fest: Warum die Luftqualität derzeit so schlecht ist"
  • Deutsches Ärzteblatt: "Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2): Eine kritische Bewertung der aktuellen Risikodiskussion"
  • Deutsches Ärzteblatt: "Fast 240.000 Todesfälle durch Feinstaub in der Europäischen Union"
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:newstime vom 11. März 2025 | 19:45
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