Staatsanwaltschaft ermittelt

Schädeldecke fiel auf den Boden: Mysteriöse Todesfälle in Oldenburger Klinik

Veröffentlicht: 03.11.2023
16:43 Uhr
Lara Teichmanis

Ein evangelisches Klinikum in Oldenburg steht unter Verdacht - die Staatsanwaltschaft ermittelt (Symbolbild)© Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

In einem evangelischen Krankenhaus in Oldenburg soll es zu mysteriösen Todesfällen gekommen sein, berichtet die "Bild". Ein Insider berichtet von Personalmangel und Überbelegung. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt nun gegen die Klinik.

Aufgrund von schweren Rückenverletzungen wurde ein Mann in die Oldenburger Klinik eingeliefert. Die notwendige Operation wurde aufgrund von fehlenden Kapazitäten zunächst verschoben. Während des Klinikaufenthalts erkrankte der Mann zudem an einer Lungenentzündung. Nach einer Woche wurde der Patient schließlich operiert, überlegte den Eingriff jedoch nicht, berichtet die "Bild".

Verdacht der fahrlässigen Tötung

Die Angehörigen des Verstorbenen haben nach Angaben von "Focus" nun Anzeige gegen die Verantwortlichen gestellt. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegen die Klinik. Im August kam es schon zu einem Polizeieinsatz in diesem Krankenhaus. Bei diesem wurden medizinische Unterlagen sichergestellt und von der Polizei mitgenommen.

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Insider packt aus

Wie ein Insider des Krankenhauses berichtet, ist die Klinik schon länger mit Personalmangel und überbelegten Stationen konfrontiert. So komme es vor, dass drei Pflegekräfte die Verantwortung für 13 Intensivpatienten übernehmen müssten, schreibt "Bild". OP-Säle werden häufig überbucht und nicht genug Personal angestellt. Dabei beschreibt der Insider, dass bei einer Gehirn-OP "die Schädeldecke des Patienten auf den Boden gefallen" sei.

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Das Klinikum wies die Vorwürfe zurück und erklärte, dass es weder Personalmangel, überfüllten Stationen oder überbuchte OP-Sälen habe. "Wir weisen auch mit aller Entschiedenheit die Vermutung zurück, dass wir aus ökonomischen Gründen die Sorgfaltspflicht bei der Behandlung der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten missachten".