Anzeige
Schüsse in Innenstadt

Blutbad an Karls-Universität in Prag: Schütze tötet 14 Menschen 

  • Aktualisiert: 21.12.2023
  • 22:22 Uhr
  • Anne Funk

Ein Schütze hat an einer Universität in der tschechischen Hauptstadt Prag ein Blutbad angerichtet. 14 Menschen sind tot, Dutzende verletzt.

Anzeige

Update, 22:20 Uhr: Der Polizeipräsident von Prag hat seine Angaben zur Zahl der Toten nach den Schüssen an der Karls-Universität korrigiert. Ein Schütze habe in der Prager Innenstadt das Feuer eröffnet und 14 Menschen getötet, teilte Martin Vondrasek am Donnerstag (21. Dezember) mit. Zuvor war von mindestens 15 Toten die Rede gewesen. Nach den neuen Angaben wurden 25 Menschen verletzt, davon mindestens 10 schwer bis lebensgefährlich.

Update, 21:22 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich erschüttert über die Bluttat an der Karls-Universität in Prag gezeigt. Ihre Gedanken seien bei den Opfern und Verletzten, schrieb die SPD-Politikerin am Donnerstagabend beim Kurznachrichtendienst X. "All unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt unseren tschechischen Nachbarn und Freunden in dieser schweren Stunde", betonte die 53-Jährige.

Prag: Täter laut Polizei Student der Hochschule

Update, 19:11 Uhr: Nach dem Blutbad an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität in Prag gibt es mehr Todesopfer als ursprünglich gemeldet. Ein Schütze habe in der Innenstadt das Feuer eröffnet und mindestens 15 Menschen getötet, teilte Polizeipräsident Martin Vondrasek am Donnerstagabend mit.

Auch der mutmaßliche Schütze sei tot. Man gehe davon aus, dass es sich um einen Studenten der Hochschule handele, der kurz zuvor seinen Vater ermordet habe und deswegen gesucht worden sei.

Nach ersten Informationen wurden 24 Menschen verletzt, davon mindestens 9 schwer bis lebensgefährlich. Der tschechische Innenminister Vit Rakusan sagte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT, es gebe keine Hinweise auf einen zweiten Schützen oder auf einen terroristischen Hintergrund. Rakusan rief die Bevölkerung dennoch auf, den Anweisungen der Polizei zu folgen.

Anzeige
Anzeige

Studenten und Uni-Mitarbeiter verbarrikadieren sich in Hörsälen

Die Polizei rief die Menschen auf, die Gegend weiträumig zu meiden, und sperrte den Platz ab. Anwohner:innen sollten nicht aus dem Haus gehen. Auf Fotos war zu sehen, wie Student:innen das Universitätsgebäude mit erhobenen Armen verließen. Nach einem Bericht des Fernsehsenders Nova soll sich der Schütze zuletzt auf dem Dach des Fakultätsgebäudes aufgehalten haben. Auch eine Explosion sei demnach zu hören gewesen.

Student:innen und Mitarbeiter:innen der Universität teilten in den sozialen Medien mit, dass sie sich in Hörsälen und Büros verbarrikadiert hätten. Andere kletterten aus dem Fenster und stellten sich auf den Dachsims, um sich vor dem Schützen zu verbergen. Die Student:innen und Hochschulmitarbeiter:innen wurden bis zum frühen Abend aus dem Gebäude gebracht.

Schütze richtet an Prager Universität Blutbad an

Erstmeldung vom 21. Dezember, 17:07 Uhr: Zehn Menschen verloren durch den Schützen ihr Leben, Dutzende wurden verletzt. Auch der mutmaßliche Täter selbst sei tot, so eine Sprecherin des Rettungsdienstes nach Angaben der Agentur CTK am Donnerstag (21. Dezember).

Anzeige
Anzeige
:newstime

Die Hochschule befindet sich in der Prager Innenstadt. Ersten Informationen zufolge soll es zu dem Vorfall an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität am Jan-Palach-Platz gekommen sein. Dort werden Geisteswissenschaften unterrichtet. Der Platz befindet sich nur wenige hundert Meter von der bekannten Karlsbrücke entfernt.

Menschen sollten Häuser nicht verlassen

Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Menschen wurden aufgerufen, die Gegend weiträumig zu meiden. Anwohner:innen sollten nicht aus dem Haus gehen. Auf Fotos war zu sehen, wie Student:innen das Gebäude mit erhobenen Armen verlassen. Einem Bericht des Fernsehsenders Nova zufolge soll sich der Schütze zuletzt auf dem Dach des Fakultätsgebäudes aufgehalten haben. Auch eine Explosion sei demnach zu hören gewesen. Inzwischen sei der Schütze unschädlich gemacht worden, so die Polizei.

Ein Krankenwagen fährt in Richtung des Gebäudes der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität.
Ein Krankenwagen fährt in Richtung des Gebäudes der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität.© Petr David Josek/AP/dpa

Beim Kurznachrichtendienst X teilten User:innen Videos und Bilder aus der Prager Innenstadt, zu sehen sind unter anderem ein großes Polizeiaufgebot und flüchtende Menschen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Nähere Informationen zum mutmaßlichen Schützen und einem möglichen Motiv gab es zunächst nicht. In den sozialen Medien teilten Student:innen und Mitarbeiter:innen der Universität mit, dass sie sich in Hörsälen und Büros verbarrikadiert hätten. Nach und nach sollen sie nun aus dem Gebäude gebracht werden. Der Rettungsdienst schickte mehrere Rettungswagen, Notärzte und einen Großraumrettungswagen zum Einsatzort.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Die Karls-Universität wurde 1348 gegründet und zählt damit zu den ältesten europäischen Universitäten. Sie hat insgesamt rund 49.500 Student:innen, davon studieren rund 8.000 an der Philosophischen Fakultät Fächer wie Germanistik, Slawistik und Geschichtswissenschaft.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Weitere News
Bombenfunde - Illustration
News

250-Kilo-Bombe in Ulm: Nächtliche Evakuierung und Entschärfung

  • 26.11.2024
  • 06:15 Uhr