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Sommer-Ärger bei der Post

Sommer-Ärger: Viele Post-Beschwerden wegen Verspätungen

  • Veröffentlicht: 18.09.2022
  • 11:19 Uhr
  • dpa
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© Philipp Schulze/dpa

Ein wichtiger Brief kommt und kommt einfach nicht. Das liegt nicht immer am Absender, sondern gelegentlich auch am Boten: Die Post hat in diesem Sommer mancherorts länger gebraucht als sonst üblich. Der Grund dafür ist schon in vielen anderen Branchen bekannt.

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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Allein im Juli und August gingen bei der Post über 6.500 Beschwerden ein.
  • Besonders in Großstädten wurde sich über Mängel und Verspätungen beklagt.
  • Deutsche Post DHL begründet die Entwicklung mit Fachkräftemangel.

Über 6.500 Postbeschwerden in zwei Monaten

Wegen verspäteter oder verlorener Briefe haben sich in diesem Sommer viel mehr Bundesbürger an eine Behörde gewandt als zuvor. Allein im Juli und August seien circa 6.500 Post-Beschwerden eingegangen, teilte die Bundesnetzbehörde auf dpa-Anfrage in Bonn mit. Wie hoch diese Sommerzahlen sind, zeigt der Vergleich mit früheren, längeren Zeiträumen: Im ersten Halbjahr 2022 waren es rund 8.900 Beschwerden gewesen und im ganzen Vorjahr 15.100.

Betroffen waren Großstädte wie Berlin, Nürnberg und München, aber auch kleinere Städte wie Freudenstadt (Baden-Württemberg), Pfaffenhofen (Bayern), Ingelheim (Rheinland-Pfalz), Steinfurt (NRW) und Northeim (Niedersachsen). Die Regulierungsbehörde leitete sogenannte anlassbezogene Prüfungen ein und forderte die Deutsche Post DHL zur Beseitigung der Mängel auf.

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Fachkräftemangel und hoher Krankenstand

Der Bonner Konzern begründete die Entwicklung mit einem coronabedingt hohen Krankenstand und mit dem Fachkräftemangel. "Zudem haben viele unserer Kräfte ab Juli 2022 ihren Sommerurlaub abgewickelt", sagte eine Firmensprecherin. Inzwischen sei die betriebliche Lage "wieder stabil". Die Bundesnetzagentur gab allerdings zu bedenken, dass die Beschwerdezahlen auch im September bisher noch hoch seien.

Es geht um Kritik an Post- und Paketdiensten, also um die ganze Branche und damit auch um Wettbewerber der Post. Der Gelbe Riese ist in Deutschland allerdings mit großem Abstand Marktführer, die meisten Beschwerden richten sich gegen ihn. Normalerweise sind Pakete der thematische Schwerpunkt der kritischen Wortmeldungen, in diesem Sommer ging es aber hauptsächlich um Briefe. Die Kritiker monierten Verzögerungen, Verluste oder Fehlwürfe. Mit letzterem ist gemeint, dass ein Brief zunächst im falschen Briefkasten landet und erst später beim richtigen Adressaten ankommt.

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