"Sie wollen, dass Deutschland ins Chaos stürzt"
SPD-Chef Klingbeil warnt: "Musk versucht nichts anderes als Putin"
- Aktualisiert: 30.12.2024
- 01:03 Uhr
- Rebecca Rudolph
US-Milliardär Elon Musk sorgt mit seinem Wahlaufruf für die AfD für Unmut. Auch SPD-Chef Lars Klingbeil sieht dies kritisch - und vergleicht Musk mit dem Kreml-Chef Wladimir Putin.
Das Wichtigste in Kürze
SPD-Chef Lars Klingbeil hat dem Tech-Milliardär und designierten US-Regierungsberater Elon Musk nach dessen Äußerungen zum Bundestagswahlkampf in Deutschland vorgeworfen, Deutschland "ins Chaos stürzen" zu wollen.
Klingbeil sagte, die Demokratie in Deutschland sei "von außen massiv bedroht".
Musk hatte sich in der vergangenen Woche auf der ihm gehörenden Online-Plattform X geäußert ("Nur die AfD kann Deutschland retten").
Seinen Wahlaufruf für die AfD bei der Bundestagswahl erneuerte er in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" und erntete dafür Kritik aus der Medienbranche und der Politik.
SPD-Chef Lars Klingbeil hat die Einmischung von Tech-Milliardär Elon Musk in den Bundestagswahlkampf scharf kritisiert: "Elon Musk versucht nichts anderes als Wladimir Putin", sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Beide wollen unsere Wahlen beeinflussen und unterstützen gezielt die Demokratiefeinde der AfD. Sie wollen, dass Deutschland geschwächt wird und ins Chaos stürzt.
Lars Klingbeil, SPD-Chef
Die Demokratie in Deutschland sei "von außen massiv bedroht".
Musk hatte sich in der vergangenen Woche auf der ihm gehörenden Online-Plattform X geäußert ("Nur die AfD kann Deutschland retten"). Seinen Wahlaufruf für die AfD bei der Bundestagswahl erneuerte er in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" und erntete dafür Kritik aus der Medienbranche und der Politik. "Die Alternative für Deutschland (AfD) ist der letzte Funke Hoffnung für dieses Land", schrieb Musk.
Externer Inhalt
Klingbeil will Online-Plattformen bändigen
"Wir müssen noch viel offensiver werden und die Macht der großen Internet-Plattformen wie Musks Kurznachrichtendienst X wirksam begrenzen", sagte Klingbeil. "Hier versucht ein Tech-Milliardär seinen Einfluss zu nutzen, um den Gang der Weltpolitik zu beeinflussen." Es sei vor allem die Aufgabe der EU-Kommission, dagegen vorzugehen. "Wir brauchen rechtliche Instrumente gegen Fake News, auch um die Macht einzelner Personen zu brechen. Da müssen wir in Europa den Hintern hochkriegen, wenn wir eine große Gefahr für die Demokratie abwenden wollen."
Tech-Millionär Musk wird als enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump gesehen und wurde von ihm beauftragt, gemeinsam mit dem Unternehmer Vivek Ramaswamy in einem neu geschaffenen Gremium namens DOGE ("Department of Government Efficiency") Vorschläge zur radikalen Kürzung der Regierungsausgaben zu erarbeiten.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa