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Folgen der Digitalisierung

Studie: Rund doppelt so viele Kinder mediensüchtig wie vor Corona

  • Veröffentlicht: 14.03.2023
  • 13:13 Uhr
  • Clarissa Yigit
Etwa 680.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind einer 2023 bekannt gegebenen Studie zufolge süchtig nach Computerspielen und sozialen Medien.
Etwa 680.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind einer 2023 bekannt gegebenen Studie zufolge süchtig nach Computerspielen und sozialen Medien.© Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Twitter, Facebook, Instagram, TikTok – Die Liste der Social Media-Dienste ist lang. Genauso wie deren Nutzungsdauer und die damit verbundene Gefahr einer Sucht. So stieg seit der Corona-Pandemie die Zahl der suchtgefährdeten Kinder und Jugendlichen deutlich an. Nach Schätzungen seien deutschlandweit rund 680.000 junge Menschen süchtig nach Computerspielen und sozialen Medien.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Studie der Krankenkasse DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf verdoppelte sich die Zahl der mediensüchtigen Kinder und Jugendlichen seit dem Jahr 2019.

  • Jungen seien insbesondere bei der sogenannten "Gaming-Sucht" mehr gefährdet.

  • Bei der Abhängigkeit von sozialen Medien seien die Ergebnisse noch relativ ausgeglichen.

Laut einer gemeinsamen Untersuchung der Krankenkasse DAK und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf stieg der Anteil der Minderjährigen, die ein Suchtverhalten bei Social Media aufweisen, seit der Zeit vor der Corona-Pandemie (2019) von 3,2 auf 6,7 Prozent. Bei der Nutzung von Computerspielen gab es einen Anstieg von damals 2,7 Prozent auf 6,3 Prozent im Jahr 2022.

Somit seien – laut der Studie – circa 680.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland süchtig nach Computerspielen und sozialen Medien. Insbesondere während der Corona-Pandemie haben sich diese Zahlen mehr verdoppelt, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf die Studie.

Im Zeitraum von drei Jahren führte das Meinungsforschungsinstitut Forsa deutschlandweit in insgesamt fünf Wellen Befragungen durch. Eine repräsentative Gruppe von 10- bis 21-Jährigen wurde für die Studie aus 1.200 Familien zu ihrem Umgang mit digitalen Medien befragt.

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Mehr Jungen gefährdet

Die Nutzungszeiten von Computerspielen hätten sich zwar wieder reduziert – lägen aber immer noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. So wurden durchschnittlich 78 Minuten bei Computerspielen im September 2019 an einem Werktag verbracht; bei der bislang letzten Befragung im Juni 2022 waren es 113 Minuten. Ebenso hat die Nutzungsdauer von Social Media Diensten um rund 35 Prozent zugenommen im Vergleich zum Herbst 2019.

Insbesondere männliche Jugendliche zeigten sich der Untersuchung zufolge anfällig – vor allem bei der sogenannten "Gaming-Sucht". Hier seien zwei Drittel der Betroffenen Jungen. Bei digitalen Spielen, deren Nutzung als problematisch gelte, seien 68,4 Prozent der Kinder und Jugendlichen männlich. Bei der Abhängigkeit von sozialen Medien seien die Ergebnisse noch relativ ausgeglichen.

"Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, rutschen immer mehr Kinder und Jugendliche in die Mediensucht, und der negative Trend kann nicht mehr gestoppt werden", mahnt DAK-Vorstandschef Andreas Storm.

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Tipps zum geregelteren Medienkonsum

Die Initiative "Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht" gibt Tipps, um den Nachwuchs im Medienkonsum besser zu kontrollieren.

So sei ein wöchentliches Zeitkontingent, das die Eltern bestimmen, sinnvoll. Damit würden die Kinder und Jugendlichen lernen, sich die wöchentliche Bildschirmzeit vorausschauend einzuteilen. Zehn Minuten Medienzeit pro Lebensjahr am Tag sei ein guter Richtwert laut "Schau hin!"

Auch gesunde Gewohnheiten wie etwa kein Handy beim Essen oder handyfreie Tage können den geregelten Medienkonsum unterstützen. Zudem sollten Eltern stets gute Vorbilder sein und auch mal das Smartphone weglegen können.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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