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Grausame Misshandlungen

Syrisches Folter-Gefängnis Adra: Ex-Direktor in den USA angeklagt

  • Veröffentlicht: 13.12.2024
  • 13:37 Uhr
  • Stefan Kendzia
In syrischen Gefängnissen ist Gefangenen unvorstellbares Leid angetan worden. Hier das berüchtigte Militärgefängnis Saidnaja.
In syrischen Gefängnissen ist Gefangenen unvorstellbares Leid angetan worden. Hier das berüchtigte Militärgefängnis Saidnaja.© Hussein Malla/AP

In den USA wurde gegen den ehemaligen Gefängnisdirektor der berüchtigten Folter-Anstalt Adra Anklage erhoben. Er soll die Haftanstalt mehrere Jahre geleitet haben und währenddessen Folterungen sowohl angeordnet als auch selbst ausgeführt haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Gegen den Ex-Direktor des berüchtigten Adra-Gefängnisses in Damaskus ist in den USA Anklage wegen Foltervorwürfen erhoben worden.

  • Der 72-jährige Angeklagte, der 2020 in die USA eingewandert war, soll seinen Untergebenen befohlen haben, Gefangene auf unvorstellbar grausame Art zu foltern.

  • Der Mann wurde im Juli diesen Jahres am Flughafen von Los Angeles festgenommen worden, als er in den Libanon reisen wollte.

Der frühere Leiter eines berüchtigten Gefängnisses der syrischen Hauptstadt Damaskus ist in den USA wegen Foltervorwürfen angeklagt worden. Dem 72-Jährigen werde zur Last gelegt, seinen Untergebenen befohlen zu haben, politischen und anderen Gefangenen schwere körperliche und seelische Leiden zuzufügen, teilte das US-Justizministerium am Donnerstag (12. Dezember, Ortszeit) mit. Manchmal sei er auch persönlich an der Folter beteiligt gewesen.

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Unvorstellbare Qualen in eigenem Bestrafungstrakt

Der Mann soll unter dem gestürzten Machthaber Baschar al-Assad von etwa 2005 bis 2008 das Zentralgefängnis von Damaskus geleitet haben, das auch als Adra-Gefängnis bekannt ist. In einem "Bestrafungstrakt" seien auf seine Anweisung hin Häftlinge geschlagen worden, während sie mit ausgestreckten Armen an der Decke hingen. Gefangene seien zudem mit einem als "fliegender Teppich" bekannten Gerät gefoltert worden, das ihre Körper verdreht und zu unerträglichen Schmerzen bis hin zu Wirbelbrüchen geführt habe.

"Die Opfer dieser gewalttätigen Behandlung leiden noch lange, nachdem die physischen Folterungen aufgehört haben. Das Justizministerium ist entschlossen, die Täter solcher Verbrechen strafrechtlich zu verfolgen und wird nicht zuzulassen, dass sie sich durch Lügen und Verschleierung in den Vereinigten Staaten verstecken“, so das US-Justizministerium in einer Pressemitteilung.

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Angeklagter hatte 2023 die amerikanische Staatsbürgerschaft beantragt

Der Angeklagte habe Dissident:innen und andere Gefangene foltern lassen und habe auch persönlich Folterungen durchgeführt, um die Opposition gegen al-Assad abzuschrecken, sagte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Nicole M. Argentieri. Der heute 72-Jährige war laut der Anklage 2020 in die USA eingewandert und hatte dort 2023 die amerikanische Staatsbürgerschaft beantragt.

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, war der Angeklagte im Juli dieses Jahres am Flughafen von Los Angeles festgenommen worden, als er in den Libanon reisen wollte. Damals war ihm Visum- und Einbürgerungsbetrug vorgeworfen worden. Seine Anwälte weisen die Vorwürfe zurück, wie es weiter hieß. Der Fall war vor eine Grand Jury in Los Angeles gebracht worden, also eine Gruppe von Geschworenen, die nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob Anklage erhoben werden kann.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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