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Menschen wollten fliehen

Treibstofflager explodiert in Bergkarabach - 20 Tote, Hunderte Verletzte

  • Veröffentlicht: 26.09.2023
  • 10:03 Uhr
  • Lena Glöckner
Das Bild zeigt aufsteigenden Rauch nach der Explosion eines Tanklagers in der Nähe von Stepanakert.
Das Bild zeigt aufsteigenden Rauch nach der Explosion eines Tanklagers in der Nähe von Stepanakert.© Siranush Sargsyan's Twitter account/AP/dpa

In der Konfliktregion Bergkarabach im Südkaukasus sind nach einem Angriff Aserbaidschans Tausende Menschen auf der Flucht. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Dann explodiert ein Treibstofflager.

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Mindestens 20 Menschen sind bei der Explosion eines Treibstofflagers in der umkämpften Konfliktregion Bergkarabach ums Leben gekommen. 290 weitere Menschen seien mit unterschiedlich schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte das Gesundheitsministerium der südkaukasischen Region am Dienstag (26. September) mit. Die Ursache der Explosion am Montagabend ist noch unklar.

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Bis Dienstagfrüh seien sieben ins Krankenhaus eingelieferte Personen gestorben, teilte das Gesundheitsministerium nun mit. Zudem seien 13 Tote am Unglücksort geborgen worden. Dutzende Verletzte schwebten in Lebensgefahr. Zunächst blieb unklar, was die Katastrophe in der mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region auslöste, die in der vergangenen Woche von Aserbaidschan angegriffen und besiegt wurde.

Menschen wollten nach Armenien fliehen

Die Behörden hatten nach der Explosion zunächst von mindestens 200 Verletzten gesprochen. Auf Fotos in sozialen Netzwerken waren große Flammen zu sehen. Die Politikerin Metakse Akopjan erklärte, an dem Lager hätten zum Zeitpunkt des Unglücks viele Menschen für Benzin angestanden, weil sie mit Autos vor den Aserbaidschanern nach Armenien fliehen wollten. Das Menschenrechtsbüro der Region appellierte an die Weltgemeinschaft, dass es dringend notwendig sei, insbesondere schwer verletzte Menschen zur Behandlung auszufliegen. "Die medizinischen Kapazitäten Berg-Karabachs sind nicht ausreichend, um die Leben der Menschen zu retten", hieß es in der Mitteilung auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.

Die humanitäre Lage in Bergkarabach, das seit langem zwischen den beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan umkämpft ist, ist ohnehin katastrophal. Seit Monaten blockieren Aserbaidschaner die einzige armenische Zufahrtsstraße, weshalb Lebensmittel, Medikamente und Benzin in der Region knapp sind.

Die Zahl der Flüchtlinge, die ins Mutterland Armenien ausgereist sind, ist bis Dienstagfrüh auf über 13.500 Menschen angestiegen. Die Regierung in Eriwan hat den Flüchtlingen Unterkünfte versprochen. Im Land selbst gibt es schwere Proteste gegen die Regierung, die sich nach Ansicht der Demonstranten zu wenig für die Karabach-Armenier eingesetzt hat.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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