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Doch keine "Volksverräter"?

Trotz Korruption und China-Spionage: AfD-Politiker Lucassen verteidigt Krah und Bystron bei Lanz

  • Veröffentlicht: 08.05.2024
  • 16:16 Uhr
  • Kira Born
AfD-Politiker Rüdiger Lucasson weist bei "Markus Lanz" die Anschuldigung zurück, dass seine Partei zu einer Verrohung beiträgt und bekräftigt er die Unschuld von Maximilian Krah und Petr Bystron.
AfD-Politiker Rüdiger Lucasson weist bei "Markus Lanz" die Anschuldigung zurück, dass seine Partei zu einer Verrohung beiträgt und bekräftigt er die Unschuld von Maximilian Krah und Petr Bystron.© Twitter/ @MdB_Lucassen

Spionage-Vorwürfe und Zahlung von Schmiergeldern, das wird zwei AfD-Politikern vorgeworfen. In der Sendung "Markus Lanz" sieht AfD-Politiker Lucassen die AfD in der Opfer-Rolle und weist die Vorwürfe gegen Partei-Kolleg:innen zurück.

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Das Wichtigste in Kürze

  • AfD-Politiker Rüdiger Lucassen ist zu Gast bei Markus Lanz und muss sich den Skandalen seiner Partei stellen.

  • Ohne eine Anklage gegen Bystron und Krah gäbe es kein Grund des Verdachts gegen die Beiden, laut Lucasson.

  • Bei Übergriffen auf Politiker:innen sieht der AfD-Abgeordnete seine Partei als Hauptleidtragender, gewaltvoller Angriffe.

Am Dienstagabend (7. Mai) ist AfD-Politiker Rüdiger Lucassen zu Gast bei der ZDF-Talkshow "Markus Lanz".  Lucassen muss sich gegenüber Moderator Lanz den Vorwürfen gegen die Spitzenkandidaten der AfD für Europawahl stellen. Die Vorwürfe der Spionage für China durch einen Mitarbeiter des AfD-Europawahl-Spitzenkandidaten Maximillian Krah sowie die Vorwürfe gegen AfD-Bundestagsabgeordneten Petry Bystron, Gelder aus Russland angenommen zu haben, stehen im Raum.

Auch zu Gast ist Politikwissenschaftler Carlo Masala. Dieser wirft der AfD eine fragliche Russland Nähe vor. Doch für den verteidigungspolitischen Sprecher der AfD ist klar: "Es gibt keine Beweise" gegen Krah und Bystron. Ohne Anklage, sieht Luccason keine Notwendigkeit, für seine Partei sich rechtfertigen zu müssen.

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Lanz Sendung: Ohne Anklage sind Bystron und Krah nach Luccassen unschuldig

In einer vorangegangenen Sendung hätte Lucasson nach Moderator Markus Lanz zwei Partei-Kolleg:innen, die Auftritte bei russischen Medien absolvierte, scharf kritisiert. Damals hätte er nach Lanz das Wort "Volksverrat" ins Spiel gebrachte. 

Im Nachhinein hatte sich der AfD-Politiker für die Äußerungen entschuldigt. In den Fällen von Petr Bystron und Maximilian Krah sieht es Lucasson so: "es gibt keine Beweise. Wenn es welche gäbe, hätte es eine entsprechende Klage gegeben", verteidigt er seine Partei-Kolleg:innen. Der 72-Jährige betonte, dass es sich um Fall von Krah nur um einen Mitarbeiter seines Büros handelte. Krah sei nicht mehr als ein "Zeuge", wie Lucasson angab. "Es gibt keine Nähe auffällige Nähe von Maximilian Krah zu China", machte der AfD-Abgeordnete klar. Gleiches gelte für Bystron.

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Trotzdem macht Lucasson deutlich, dass für ihn als "Patriot" die Interessen Deutschlands immer an erster Stelle stünden. Auch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt er. "Wer sich durch eine fremde Macht schmieren lässt oder die Interessen vertritt, die sich gegen Deutschland richten würden. Und da bin ich voll und ganz bei meinem Parteivorsitzenden Chrupalla, der gehört nicht in unsere Partei!"

Bei Gewaltübergriffen auf Politiker:innen: AfD in Opfer-Position

Ein weiteres Thema der Sendung ist der Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke. Der sächsische Spitzenkandidat für die Europawahlen wurde beim Aufhängen von Wahlplakaten angegriffen und befindet sich noch im Krankenhaus. 

Lanz fragt seine Gäste, wie es so weit kommen kann. Lucasson gibt an, dass die gewaltsame Eskalation alleinig auf ein "Strategiedefizit", insbesondere der Bundesregierung, zurückzuführen ist. Die Regierung könnte den Menschen kein Halt und keine klare Richtung mehr vorgeben. Im schlimmsten Fall eskaliere dies "leider auch" in gewaltsamer Form. Seine Partei sieht er dabei nicht in der Schuld. Die Alternative sei am meisten von Gewalt gegen ihre Mitglieder:innen betroffen. Die Verrohung des Konflikts sei nicht die Schuld der AfD: "Ich sehe nicht, dass das irgendwas mit unserer Partei zu tun haben könnte, nicht überwiegend." 

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Er sei selbst schon Opfer eines "Anschlags" gewesen. Der Abgeordnete gab an, dass das Äußere seines Hauses verwüstete worden sei. Auch "Nazi-Parollen", wie "Nazis raus", wären an sein Haus geschmiert worden. Laut einer Antwort der Bundesregierung, auf Anfrage der AfD, liegt die AfD bei Gewalt-Delikten vorn. Mit 86 Gewalttaten gegen Parteimitglieder  - gefolgt von den Grünen mit 62 gewaltsamen Übergriffen - belegte sie im Jahr 2023 den ersten Platz.

  • Verwendete Quellen:
  • "n-tv": "Ich sehe nicht, dass das irgendwas mit unserer Partei zu tun haben könnte"
  • "Tageschau": Bystron bestreitet Zahlungen aus Russland
  • "Tageschau": Krah hält an Spitzenkandidatur für Europawahl fest
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