Ex-Präsident poltert immer mehr
"Müssen sich Kopf untersuchen lassen": Trump beleidigt Schwarze und Hispanos
- Aktualisiert: 17.10.2024
- 17:01 Uhr
- Stefan Kendzia
Erst richten sich Trumps Beleidigungen gegen jüdische Wähler:innen - jetzt greift er eine seiner Beleidigungen erneut aus der Wahlkampfkiste und brüskiert schwarze und hispanische Bürger:innen.
Alle schwarzen und hispanischen Wähler:innen, die sich für Harris entscheiden und Trump ihre Stimme versagen, sollten sich einer Kopfuntersuchung unterziehen lassen, so Trump auf einer Veranstaltung am Dienstag (15. Oktober).
Im Video: Trump über Harris, die "Biden die Wahl weggenommen" hat
Wer gegen Trump ist, ist krank
"Jeder Afroamerikaner oder Hispanoamerikaner - und Sie wissen, wie gut ich da abschneide - der für Kamala stimmt, muss sich mal untersuchen lassen. Denn die verarschen euch wirklich. Die verarschen euch wirklich", sagte Trump laut "The Hill" während einer Kundgebung in Atlanta.
Harris ist Sündenbock für steigende Kosten und Migrantenzustrom
Trump soll es dabei nicht belassen haben. Er unterstellte Harris demnach, sie würde für die steigenden Kosten und den Zustrom von Migrant:innen über die Südgrenze in den letzten Jahren verantwortlich sein. Trumps beleidigende Worte gegen diejenigen Schwarzen und Hispanos, die ihn nicht unterstützen wollen, sollen genau zu dem Zeitpunkt gekommen sein, nachdem "New York Times" eine Umfrage veröffentlicht hat. Entsprechend dieser gewinne der Ex-Präsident in dieser Gruppe an Stimmen.
Rückgang in der Wählergunst bei Schwarzen und Hispanos
Zum Vergleich: Aktuell würden 56 Prozent der hispanischen Wähler:innen (78 Prozent der schwarzen Wähler:innen) pro Harris votieren, während 37 Prozent Hispanos (15 Prozent der Schwarzen) ihr Häkchen für Trump machen würden. Was aussieht wie ein klarer Sieg für Harris, täuscht. Denn Umfragen aus dem Jahr 2020 zeigen, dass damals Biden 65 Prozent der Latino-Wähler (90 Prozent der schwarzen Wähler:innen) für sich gewinnen konnte, verglichen mit 32 Prozent der Latino-Wähler:innen (9 Prozent der schwarzen Wähler:innen), die damals für Trump stimmten. Unterm Strich ist das ein Rückgang für die erste Präsidentschaftskandidatin und eine deutliche Verbesserung für Trump.
Trump erhoffe sich wohl durch solche Attacken bei beiden Gruppen in dem sich abzeichnenden Wahlkampfgebiet Erfolge. Harris hingegen soll in dieser Situation ein Zeichen an die schwarzen Wähler:innen geschickt haben: Sie soll einen Wirtschaftsplan vorgestellt haben, der speziell auf die Förderung schwarzer Männer abzielt.
- Verwendete Quellen:
- New York Times: "Cross-Tabs: October 2024 Times/Siena Poll of the Black Likely Electorate"
- The Hill: "Trump: Black and Hispanic voters who vote for Harris "gotta have your head examined""