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US-Geheimdienstinformationen

Ukraine: Pentagon-Chef Austin will nach Datenleck "jeden Stein umdrehen"

  • Aktualisiert: 12.04.2023
  • 14:17 Uhr
  • Max Strumberger
Die Veröffentlichung brisanter US-Informationen zum Krieg in der Ukraine setzt Washington enorm unter Druck.
Die Veröffentlichung brisanter US-Informationen zum Krieg in der Ukraine setzt Washington enorm unter Druck. © Manuel Balce Ceneta/AP

Seit Wochen kursieren brisante US-Geheimdienstinformationen zum Ukraine-Krieg im Netz und bringen die US-Regierung in Erklärungsnot. US-Verteidigungsminister Austin kündigt große Anstrengungen an, um der Sache auf den Grund zu gehen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA läuft die Suche nach dem "Maulwurf", der sensible Geheimdienstberichte im Netz verbreitet hat.

  • US-Verteidigungsminister Austin will dafür "jeden Stein umdrehen".

  • Die US-Regierung nehme die Sache sehr ernst.

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Nach der Veröffentlichung brisanter US-Informationen zum Krieg in der Ukraine bemüht sich die US-Regierung um Aufklärung und versucht, ihre Verbündeten zu beruhigen. "Wir werden jeden Stein umdrehen, bis wir den Ursprung und das Ausmaß des Vorfalls herausgefunden haben", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Dienstag in Washington. Sowohl er als auch US-Außenminister Antony Blinken sagten, sie hätten mit ihren ukrainischen Kollegen gesprochen.

Austin sagte, er habe am vergangenen Donnerstag von dem Datenleck erfahren. "Ich wurde erstmals am Morgen des 6. April über die Berichte über die unbefugte Weitergabe von sensiblem und geheimem Material unterrichtet." Seitdem habe er sich täglich mit leitenden Mitarbeitern seines Ministeriums beraten und Sofortmaßnahmen ergriffen. "Wir haben die Angelegenheit an das Justizministerium weitergeleitet, das eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet hat." Solange die Untersuchungen liefen, könne er sich nicht näher äußern. Er betonte aber: "Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst."

Daten kursieren seit Wochen im Netz

Außenminister Blinken sagte, er habe am Dienstag mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba gesprochen. "In unserem Gespräch habe ich neben anderen Dingen unsere anhaltende Unterstützung für die Ukraine und ihre Anstrengungen, ihre territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit zu verteidigen, bekräftigt."

Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen. Unklar ist, wer die schon vor Wochen bei prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente publiziert hat. Das Investigativ-Netzwerk Bellingcat wies nach, dass sie teils nachträglich manipuliert wurden.

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"Sehr ernstes Risiko für die nationale Sicherheit"

Die Dokumente enthalten nach Berichten von US-Medien Informationen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und Angaben zum Munitionsverbrauch. Es gibt auch Landkarten, auf denen der Frontverlauf sowie Standorte russischer und ukrainischer Truppen sowie deren Personalstärke eingezeichnet sind. Informationen gibt es auch zu vermeintlichen Plänen der Nato und der USA, wie das ukrainische Militär auf eine Frühlingsoffensive vorbereitet werden könnte.

Ein Sprecher des Pentagons hatte die Veröffentlichung der Dokumente am Montag als ein "sehr ernstes Risiko für die nationale Sicherheit" bezeichnet. Die im Netz aufgetauchten Bilder ähnelten Dokumenten, mit denen hochrangige Führungskräfte täglich über die Ukraine und russlandbezogene Operationen informiert werden, sagte Pentagon-Sprecher Chris Meagher. "Einige dieser Bilder scheinen verändert worden zu sein." Er rief dazu auf, mit der Verbreitung der Inhalte vorsichtig zu sein. Die Offenlegung sensibler Verschlusssachen könne "enorme Auswirkungen nicht nur auf unserer nationale Sicherheit haben, sondern auch dazu führen, dass Menschen ihr Leben verlieren".

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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