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Propalästinensischer Uni-Protest

US-Proteste schwappen nach Deutschland über: Gaza-Demo vor HU Berlin

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© Paul Zinken/dpa

Erst die USA, jetzt Deutschland: Immer mehr Universitäten werden zu Orten des Protests gegen den Gaza-Krieg. Fast 100 Menschen in Berlin solidarisierten sich vor der Humboldt-Universität Berlin mit den Palästinenser:innen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer wieder protestieren propalästinensische Student:innen in den USA gegen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen.

  • Dutzende in Berlin folgten nun dem Beispiel der US-Student:innen und demonstrierten vor der HU Berlin.

  • Die Universität bot den Protestierenden eine Veranstaltung für Diskussionen zum Gaza-Krieg an.

An der Humboldt-Universität (HU) Berlin haben Dutzende Menschen gegen den Militäreinsatz Israels im Gazastreifen und für Solidarität mit den Palästinenser:innen demonstriert. Etwa 90 Menschen, viele mit Palästinensertüchern, hatten sich am Freitagmittag (3. Mai) im Ehrenhof des Campus Mitte bei einem nicht angemeldeten Sit-in versammelt, teilte die Polizei mit. Weitere Unterstützer:innen befanden sich vor dem Gebäude. Den Protestierenden wurde von der Polizei ein alternativer Versammlungsort direkt vor dem Uni-Gelände zugewiesen. Die Präsidentin der HU, Julia von Blumenthal, war im Gespräch mit den Protestierenden.

Viele der überwiegend jungen Leute trugen Palästinensertücher. "Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht", war auf einem Schild zu lesen, auf einem anderen: "From the Spree to Overseas the people will rise in solidarity" (etwa: "Von der Spree bis Übersee werden die Menschen sich solidarisieren"). "Viva Palästina" und "Deutsche Waffen, deutsches Geld"-Sprechchöre war zu hören.

Von Blumenthal sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie habe im Gespräch mit den Protestierenden deutlich gemacht, dass die Universität ein Ort kontroverser Diskussionen sei, die auf Basis der Grundwerte geführt würden. "Dazu gehört kein Platz für Antisemitismus, kein Platz für Rassismus und kein Platz für irgendeine andere Form der Diskriminierung." Es habe die Forderung im Raum gestanden, die Kontakte zu Israel abzubrechen, "etwas, was für mich vollkommen ausgeschlossen ist".

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Universität bietet Diskussion an

Sie habe angeboten, bei einer Veranstaltung in den kommenden Wochen zum Thema zu diskutieren. Es habe aber eine Kerngruppe gegeben, die sich entschieden habe, laut zu brüllen. Ihr Angebot stehe weiterhin für Studierende der Humboldt-Universität.

Bei einer Diskussion wäre ihr ein breites Spektrum an Position wichtig, sagte von Blumenthal. "Es gibt unterschiedliche jüdische Stimmen, es gibt unterschiedliche palästinensische Stimmen, es gibt auch wissenschaftliche Positionen." Teilweise ginge es vor Ort aber auch um Forderungen, für die die Universität gar nicht stehen könne, wie die Anerkennung des Staates Palästina und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen.

In den USA gibt es an zahlreichen Universitäten seit mehr als zwei Wochen Proteste gegen den israelischen Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen und für Solidarität mit den dort lebenden Palästinenser:innen. Bei den Protesten geht es meist um die Forderung an Hochschulen und Unternehmen, finanzielle Beziehungen zu Israel zu kappen. Kritiker:innen werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der Terrororganisation Hamas vor. Medienberichten zufolge sind in dem Zusammenhang 2.000 Menschen festgenommen worden.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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