Tarifstreit
Verdi ruft zum Warnstreik: Viele Kitas und Horte bleiben zu
- Aktualisiert: 08.03.2023
- 16:46 Uhr
- Melissa Aschauer
In vielen Regionen Deutschlands wird am Mittwoch (8. März) gestreikt. Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst läutet Verdi den nächsten Warnstreik ein. Insbesondere sind Kindertagesstätten und soziale Einrichtungen betroffen.
Das Wichtigste in Kürze
An diesem Mittwoch (8. März) bleiben in vielen Regionen die Türen von Kitas und Horten zu.
Grund dafür sind Warnstreiks, zu denen die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat.
Die Warnstreiks im Tarifkonflikt dauern bereits seit Wochen an.
Die aktuellen Warnstreiks im öffentlichen Dienst betreffen am Mittwoch, den 8. März, schwerpunktmäßig Kindertagesstätten und soziale Einrichtungen. In vielen Städten Deutschlands legen Beschäftigte ihre Arbeit nieder.
Druck auf Arbeitgeber der Kommunen und des Bundes
Damit will die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber der Kommunen und des Bundes erhöhen. Etwa in Bayern sind zum Internationalen Frauentag vor allem die überwiegend weiblichen Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten zu Warnstreiks aufgerufen.
Betroffen sind unter anderem München, Augsburg und Schweinfurt. Teilweise sollen Beschäftigte auch in Kliniken oder Stadtverwaltungen in den Ausstand gehen.
Im Video: Warnstreiks legen weite Teile Deutschlands lahm
Warnstreiks legen weite Teile Deutschlands lahm
In vielen Ländern besonders Familien vom Streik betroffen
Auch in Sachsen, Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt sind von den Warnstreiks besonders Familien betroffen. So sind Beschäftigte von Kindergärten und Horten, wie etwa in Dresden und Chemnitz, zum Streik aufgerufen.
Ein Verdi-Sprecher hatte Eltern im Vorfeld empfohlen, frühzeitig das Gespräch mit ihren Arbeitgebern wegen eines möglichen Ausfalls der Kinderbetreuung zu suchen. Neben Warnstreiks sind auch zahlreiche Kundgebungen in Stuttgart, Mannheim, Hannover, Göttingen, Bremen, Dresden und Hamburg geplant.
Mindestens 500 Euro mehr
Die Warnstreiks im Tarifkonflikt dauern bereits seit Wochen an. So gab es Anfang März zahlreiche Ausstände im öffentlichen Nahverkehr in vielen Städten bundesweit. Arbeitsniederlegungen von Kommunalbeschäftigten hatten auch die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn weitgehend lahmgelegt.
Die Betroffenen der Tarifverhandlungen sind Angehörige verschiedenster Berufe im öffentlichen Dienst: Neben Erzieher:innen und Busfahrer:innen auch Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Pflegekräfte, Verwaltungsangestellte, Klärwerksmitarbeitende, Förster:innen und Ärzt:innen.
Angesichts der hohen Inflation fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Lohn. Mindestens soll es für die rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Kommunen und des Bundes aber 500 Euro mehr geben.
Ein Angebot der Arbeitgeber in der jüngsten zweiten Verhandlungsrunde hatten die Gewerkschaften als viel zu gering zurückgewiesen. "Es ist aus meiner Sicht vollkommen offen, ob wir zu einem Ergebnis kommen oder ob dann der Zeitpunkt ist, wo wir über das Scheitern der Verhandlungen entscheiden müssen", sagte Verdi-Chef Frank Werneke mit Blick auf die dritte Verhandlugnsrunde Ende März.
In dem Fall werde Verdi den Weg der Urabstimmung einleiten. Weitere Ausstände wären die Folge – dann als Erzwingungsstreiks.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa