Dieses Gemüse hat gerade Saison
Gesund mit Rhabarber abnehmen: Diese wichtigen Inhaltstoffe stecken im heimischen Frühlings-Gemüse
- Aktualisiert: 30.04.2024
- 15:50 Uhr
Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn: Rhabarber spaltet jedes Jahr im Frühling die Gemüter. Die einen bekommen nicht genug von Rhabarber-Törtchen und Kompott, während die anderen den sauren Geschmack überhaupt nicht leiden können. Rhabarber ist aber nicht nur äußerst vielseitig und gesund, sondern kann auch beim Abnehmen helfen. Welche Nährstoffe enthält Rhabarber, wie funktioniert eine Diät damit und warum wird oft behauptet, das Stängelgemüse sei giftig?
Inhalt
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Rhabarber: Darum ist das Frühlings-Gemüse so gesund
Rhabarber ist das typische Frühlings-Gemüse. Auch wenn er aufgrund seines fruchtigen Geschmacks oft in Süßspeisen verarbeitet wird, ist Rhabarber botanisch gesehen kein Obst, sondern ein Gemüse. Neben dem außergewöhnlichen Geschmack hat Rhabarber positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Er ist äußerst kalorienarm und dabei vollgepackt mit wichtigen Nährstoffen, die einen positiven Effekt auf den Körper haben. Die getrockneten Wurzeln des Rhabarbers werden seit Jahrtausenden für medizinische Zwecke genutzt, deswegen gehört er wie der Lavendel zur Kategorie der Heilpflanzen. Die abführende Wirkung der Rhabarberwurzel sorgt für eine schonende Behandlung bei Verstopfung. Aber auch die frischen Stangen, die im Frühjahr in jedem Supermarkt zu finden sind, strotzen vor gesunden Inhaltsstoffen.
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Diese wertvollen Inhaltsstoffe stecken im Rhabarber
Bereits 300 Gramm des Frühlingsgemüses decken den täglichen Bedarf an Vitamin C. Damit kann eine Portion des Superfoods Rhabarber unser Immunsystem unterstützen. Eisen und Phosphor helfen bei der Regulierung des Blutdrucks, Kalium sorgt für Muskelaufbau und ein gesundes Herz. Besonders hoch ist der Anteil an Vitamin K im Rhabarber. Es sorgt für eine gute Blutgerinnung und hemmt den Knochenabbau bei Frauen in den Wechseljahren. Rhabarber enthält außerdem viel Pektin. Der Ballaststoff fördert die Verdauung und das Wachstum von gesunden Darmbakterien.
Du hast bis jetzt gedacht, Grünkohl ist der King unter den nährstoffreichen Lebensmitteln? Falsch, denn eine Studie hat herausgefunden, dass Rhabarber mehr Antioxidantien enthält als der überaus gesunde Grünkohl. Antioxidantien sollen den Körper vor freien Radikalen schützen, die unsere Zellen schädigen. Eine weitere Studie fand heraus, dass die regelmäßige Aufnahme von Rhabarber den Cholesterin-Spiegel senken kann. Das Stängel-Gemüse kann sogar schön machen: Vitalisierende Nährstoffe wie Magnesium und Vitamin B kräftigen die Haarstruktur und sorgen für gesunde Haut und Nägel.
Giftige Oxalsäure im Rhabarber: Das solltest du beachten
Neben einer langen Liste an gesunden Inhaltsstoffen enthält Rhabarber auch Oxalsäure. Dabei handelt es sich um eine natürlich vorkommende Fruchtsäure, die in großen Mengen dem Körper Probleme bereiten kann. Oxalsäure verbindet sich mit Kalzium zu unverwertbaren Kalzium-Salzen. So kann das Kalzium vom Körper nicht aufgenommen werden. Außerdem können sich die Salze in Organen ablagern und zu Nieren- und Gallensteinen führen. Oxalsäure bindet auch andere Nährstoffe wie Kalium, Eisen oder Magnesium und entzieht sie dem Körper. Manche Menschen können durch Oxalsäure Bauchschmerzen oder Übelkeit bekommen. Wer eine Nierenerkrankung, Rheuma oder Arthritis hat, sollte auf einen übermäßigen Verzehr von Rhabarber verzichten. Auch Schwangeren und Kleinkindern wird davon abgeraten, die Stangen roh zu essen.
Kochen schwächt den Oxalsäure-Gehalt ab, das Kochwasser sollte weggeschüttet werden. Das bedeutet aber nicht, dass Rhabarber auf keinen Fall roh verzehrt werden darf. Der größte Teil der schwierigen Oxalsäure befindet sich in den Blättern, deswegen sollten diese nicht verzehrt werden. In den Stangen ist die Konzentration nicht so hoch und kleine Mengen Oxalsäure sind bedenkenlos.
Rhabarber-Stangen, die relativ früh in der Saison geerntet werden, sind bekömmlicher. Je reifer das Gemüse ist, desto mehr Oxalsäure ist enthalten. Schälen reduziert ebenfalls die Oxalsäure. Ein bis zwei rohe Stangen als saure Salat-Beigabe sind problemlos möglich, zumal Kochen einige Nährstoffe zerstören kann. Oxalsäure ist nicht nur in Rhabarber enthalten, sondern auch in Spinat, Rote Beete, Mangold oder schwarzem Tee. Mit einer gesunden Mischkost nehmen wir bereits täglich zwischen 50 und 200 Milligramm Oxalsäure auf.
Wann beginnt die Rhabarber-Saison?
Rhabarber gehört zu den Knöterich-Gewächsen und blüht von Ende März bis Anfang April. In diesem Zeitraum und ein wenig darüber hinaus können die Pflanzen geerntet werden. Die Saison ist spätestens am 24. Juni (Johannistag) vorbei, dann sollte Rhabarber nicht mehr gegessen werden, zu diesem Zeitpunkt enthalten die Stangen zu viel Oxalsäure. Rhabarber ist ein saisonales Gemüse, das du regional kaufen kannst. Es wird kaum importiert, sondern in Deutschland angebaut. So ist Rhabarber essen nicht nur gesund, sondern auch gut für die Umwelt.
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Abnehmen mit der Rhabarber-Diät: Tipps für die Zubereitung
Eine richtige Rhabarber-Diät mit strengen Vorgaben gibt es nicht. Trotzdem ist das Gemüse durchaus zum Abnehmen geeignet. Mit einem hohen Wassergehalt von 94 Prozent und nur ungefähr 14 Kalorien auf 100 Gramm gehört er zu den kalorienärmsten Gemüsesorten. Damit eignet er sich perfekt als Grundlage für kalorienarme Gerichte. Der hohe Gehalt an Ballaststoffen fördert die Verdauung und macht lange satt.
Da Rhabarber sehr vielseitig ist, kann er in einer Diät in nahezu jedes Gericht eingebaut werden. Aufgrund der geringen Kaloriendichte sorgt er für Volumen in den Mahlzeiten, ohne sie in Hüftgold zu verwandeln. Zum Frühstück bietet es sich an, den Rhabarber als Beigabe zum Müsli in Quark oder Joghurt zu benutzen. Isst du ihn zusammen mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten, wird die Oxalsäure vom Körper besser verarbeitet. Roh bringt er als knackige Beilage im Salat Abwechslung in den Speiseplan. Das feine, himbeerartige Aroma von jungen Rhabarber-Stangen harmoniert wunderbar mit pikanten Speisen. Wieso nicht mal eine leichte Rhabarber-Soße zum Fisch mit kochen? Das Trendgetränk Rhabarber-Schorle ist mittlerweile in allen Hipster-Läden angekommen. Rhabarber-Sirup ist schnell selbst gemacht und ergibt mit Mineralwasser gemischt eine süß-säuerliche Sommer-Schorle.
Wenn du es lieber milder magst, kaufe im Supermarkt die rotfleischigen Sorten. Sie enthalten nicht so viel Oxalsäure. Bei der Verarbeitung von Rhabarber musst du darauf achten, keine Aluminium-Töpfe zu verwenden oder die Stangen mit Alufolie abzudecken. Der hohe Säuregehalt kann Aluminium-Bestandteile lösen und die will niemand im Essen haben.
Fazit: Abnehmen mit Rhabarber: Funktioniert das?
Rhabarber ist ein vielseitiges und gesundes Gemüse. Wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Vitamin K und Kalium können sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Da er kalorienarm und ballaststoffreich ist, eignet er sich gut als Grundlage für eine Diät. Vorsicht ist bei der enthaltenen Oxalsäure geboten. Bestimmte Risikogruppen sollten das Stängelgemüse nicht roh verzehren, um Vergiftungserscheinungen zu vermeiden. Für gesunde Menschen ist gekochter Rhabarber im Prinzip unbedenklich, trotzdem eignet sich Rhabarber aufgrund der Mengen-Einschränkung nicht für eine Mono-Diät. Er sollte nur als Beigabe zu kalorienarmen Gerichten verwendet werden. Aufpassen musst du mit der Zuckerzugabe. Viele Menschen neigen dazu, den hohen Säuregehalt im Rhabarber mit Zucker auszugleichen, was kontraproduktiv für eine Diät ist.