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Effizientere Abwasserreinigung nötig

Aale auf Koks - Drogen in Gewässern werden zur großen Gefahr

  • Aktualisiert: 18.12.2024
  • 10:26 Uhr
  • Clarissa Yigit
Der europäische Aal steht auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN und ist vom Aussterben bedroht. Kokain in Gewässern schadet dem Tier noch zusätzlich. (Symbolbild)
Der europäische Aal steht auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN und ist vom Aussterben bedroht. Kokain in Gewässern schadet dem Tier noch zusätzlich. (Symbolbild)© prochym / Adobe Stock

Dass Drogen dem Menschen schaden, ist nicht neu. Dass aber auch Tiere - insbesondere der gefährdete Aal - unter dem Konsum leiden, gibt zu denken.

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Inhalt

  • Kokain schwächt Aale stark
  • Wie Drogen den Aalen schaden
  • So können Aale geschützt werden

Aale, die auf Koks sind - hört sich zunächst etwas skurril an, ist aber Realität. Tatsächlich kommen Aale mit der Droge Kokain ungewollt in Kontakt, was wiederum Konsequenzen für die Tiere mit sich bringt.

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Kokain schwächt Aale stark

So hatten bereits Wissenschaftler:innen im Jahr 2018 in einer Studie beschrieben, dass die Tiere durch Spuren von Kokain im Wasser gefährdet sind. Die Studie erschien im "Science of the Total Environment".

"Die Daten zeigen, dass sowohl illegale Drogen als auch ihre Abbauprodukte in beträchtlichem Maße in oberirdischen Gewässern auf der ganzen Welt vorhanden sind", erklärt die Biologin und Hauptautorin der Studie, Anna Capaldo von der Universität Neapel Federico II. Insbesondere Gewässer in der Nähe dicht besiedelter Städte seien von dem Drogenproblem besonders betroffen.

Untersuchungen zufolge wurden in der Nähe des Londoner Parlaments sowie im italienischen Fluss Arno nahe dem Schiefen Turm von Pisa besonders hohe Konzentrationen nachgewiesen.

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Wie Drogen den Aalen schaden

In einem Test hielten die Forscher:innen rund um Capaldo Aale 50 Tage in Wasser mit sehr geringen Kokainkonzentrationen, die ungefähr der Menge entsprachen, die auch in einigen Flüssen nachgewiesen wurde.

Dabei fanden die Wissenschaftler:innen heraus, dass sich die Drogen im Gehirn, den Muskeln, den Kiemen, der Haut und in anderem Gewebe der Aale anreicherten. Nicht nur der Hormonhaushalt der Tiere veränderte sich, sondern auch die Muskeln wiesen Schwellungen auf oder bauten sich sogar ab.

Zudem sei der nachgewiesene erhöhte Cortisolspiegel besorgniserregend, da das Stresshormon zum Abbau von Fettreserven führe.

Es komme demnach zu einer Verdickung von Haut und Darm sowie einer Reduktion der schützenden Schleimschicht, schreibt "blinker.de" und beruft sich dabei auf eine Studie im Fachjournal "Journal of Fish Diseases". Dies schwäche die Tiere. Zudem beeinträchtige die Veränderung sowohl ihre Fähigkeit, zu wandern, als auch die Fortpflanzung.

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So können Aale geschützt werden

Die europäischen Aale leben in Flüssen und anderen Binnengewässern Europas und Nordafrikas. Zum Laichen entfernen sie sich mehrere tausend Kilometer in den Sargassosee - ein Meeresgebiet im Atlantik östlich von Florida (USA). Durch das Kokain allerdings sind die Fische so stark geschwächt, dass sie diese große Reise erst gar nicht begehen können oder auf dem Weg dorthin verenden. Dies ist fatal, da die Aale von der Weltnaturschutzunion IUCN auf der Roten Liste stehen und als "vom Aussterben bedroht" eingestuft sind.

Selbst nach einer zehntägigen Rehabilitationsphase in kokainfreiem Wasser haben die Beschwerden weiterhin angehalten.

Um die Aale zu schützen, würde durch eine effizientere Abwasserreinigung Capaldo zufolge das Problem behoben werden – oder der Verzicht auf den Konsum illegaler Drogen.

  • Verwendete Quellen:
  • Blinker.de: "Aale auf Kokain: Bedrohung für Gesundheit und Fortpflanzung"
  • Welt: "Aale haben ein echtes Drogenproblem"
  • Science of the Total Environment: "Effects of environmental cocaine concentrations on the skeletal muscle of the European eel (Anguilla anguilla)"
  • IUCN: "European Eel"
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