Vorwurf der Vergewaltigung
Anstoß für MeToo: Historischer Weinstein-Prozess wird neu aufgerollt
- Veröffentlicht: 15.04.2025
- 09:58 Uhr
- dpa
Die Vorwürfe gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein waren ein entscheidender Faktor für die weltweite MeToo-Bewegung. Vor gut einem Jahr wurde das Vergewaltigungsurteil gegen ihn überraschend wegen Verfahrensfehlern aufgehoben, nun wird erneut verhandelt.
Die Neuauflage des historischen Prozesses gegen den ehemaligen Filmproduzenten Harvey Weinstein beginnt an diesem Dienstag (15. April) in New York. In den ersten Tagen sollen dabei die Geschworenen ausgesucht werden. Der 73 Jahre alte Angeklagte wird dabei persönlich vor Gericht in Manhattan erwartet.
Eine Serie von Vorwürfen gegen Harvey Weinstein wegen schwerer sexueller Übergriffe hatte 2017 die weltweite MeToo-Bewegung maßgeblich ins Rollen gebracht. Der historische Schuldspruch wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung aus dem Jahr 2020 wurde 2024 wegen Verfahrensfehlern kassiert.
Vorwurf der Nötigung und Vergewaltigung
Nun wird in Manhattan erneut über die Vorwürfe zweier Frauen verhandelt: Der einst mächtige Filmmogul («Pulp Fiction», «Gangs of New York») soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oralsex gezwungen und 2013 die Schauspielerin Jessica Mann vergewaltigt haben. Doch die Anklage fügte noch einen dritten Fall hinzu: Eine weitere Frau wirft Weinstein vor, sie zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben.
Die Eröffnungsplädoyers sollen am 22. April folgen. Das Verfahren könnte sich über fünf Wochen erstrecken. Weinstein hat stets jede Schuld zurückgewiesen. Seine Anwälte betonen, die sexuellen Kontakte seien einvernehmlich gewesen.