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Gefährliches Puder

Babypuder soll Krebs auslösen: Pharmakonzern muss Patient 18,8 Mio. US-Dollar zahlen

  • Veröffentlicht: 19.07.2023
  • 12:01 Uhr
  • Stefan Kendzia
Der Pharmakonzern Johnson & Johnson ist aufgrund von mutmaßlich krebserregendem Babypuder verklagt worden.
Der Pharmakonzern Johnson & Johnson ist aufgrund von mutmaßlich krebserregendem Babypuder verklagt worden.© REUTERS

Der Konsumgüter- und Pharma-Gigant Johnson & Johnson muss einen millionenschweren Rückschlag hinnehmen. Ein kalifornisches Gericht spricht einem 18-jährigen Krebs-Patienten 18,8 Millionen Dollar Schadensersatz zu, nachdem er jahrelang mit mutmaßlich asbestbelastetem Babypuder in Berührung gekommen sein soll. Ob es zur Zahlung kommt, ist noch nicht klar.

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Dass Babypuder asbestbelastet sein soll, ist ein absolutes Unding. Dass die Fasern des Talkums laut "Zentrum der Gesundheit" Asbest allerdings sehr ähnlich sein sollen und auch für karzinogen gehalten werden (also krebserregend), ist schon länger im Gespräch. Jetzt hat ein Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien den Pharmakonzern Johnson & Johnson zu einer Zahlung von 18,8 Mio. Dollar an einen jungen Krebspatienten verpflichtet, der wohl über Jahre mit dessen Babypuder in Kontakt gekommen sein soll.

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Ob gezahlt wird, ist noch nicht klar

18 Jahre jung ist Emory Hernandez Valadez und muss schon jetzt mit einer tödlich verlaufenden Krebserkrankung leben. Valadez führe seine Erkrankung auf die Verwendung eines Babypuders des Angeklagten zurück: Es sei mutmaßlich asbestbelastet und habe Krebs bei ihm ausgelöst. Ein US-kalifornisches Gericht sieht das ebenso und hat den Konzern Johnson & Johnson zu einer Zahlung von 18,8 Mio. US-Dollar verklagt. Da die Johnson & Johnson Tochter LTL aber derzeit in einem Konkursverfahren verwickelt ist, scheint die Auszahlung in weite Ferne gerückt zu sein. Der Konzern möchte laut "Spiegel" im Rahmen der Konkursabwicklung mit einem Vergleich auch künftige Fälle abwenden: Es geht um mehr als 38.000 Klagen, die mit einer Zahlung von 8,9 Milliarden Dollar befriedigt werden sollen.

Der Pharmariese hat bereits Berufung angekündigt, denn in seinem Babypuder sei weder Asbest enthalten, noch sei es krebserregend. Das Urteil sei schlicht "unvereinbar mit den Jahrzehnten unabhängiger wissenschaftlicher Bewertungen". Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters aus dem Jahr 2018 soll sich das allerdings anders dargestellt haben. Zwischen 1071 und 2000 sollen immer wieder kleinere Mengen Asbest nachgewiesen worden sein.  Johnson & Johnson wies diese Vorwürfe als "einseitig, falsch und aufrührerisch". Hierbei handele es sich um eine absurde Verschwörungstheorie, so das Unternehmen. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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